Ein Großaufgebot an Einsatzkräften musste Dienstagfrüh auf die A2 bei Seebenstein im Bezirk Neunkirchen ausrücken – gegen 6.20 Uhr hatte sich auf der Autobahn in Fahrtrichtung Wien ein schwerer Verkehrsunfall ereignet.
Laut derzeitigem Ermittlungsstand kam es auf der A2 zu einem Auffahrunfall, bei dem ein Kleinbus mit acht ukrainischen Staatsbürgern an Bord (ein männlicher Lenker, 52 Jahre alt, und sieben weitere Frauen als Mitfahrer) frontal gegen einen Lkw (Lenker, 43 Jahre alt, und Beifahrer, 51 Jahre alt, beide aus Peru) mit spanischer Zulassung krachte.
Der Lkw dürfte kurz vor dem Crash vom Autobahnparkplatz Gleißenfeld bei Scheiblingkirchen weggefahren und auf die A2 aufgefahren sein, so Polizeisprecher Johann Baumschlager zu "Heute". Dann kam es zur folgenschweren Kollision mit dem Mercedes-Sprinter auf dem ersten Fahrstreifen. Die genaue Unfallursache steht aber noch nicht fest, auch Sekundenschlaf kann derzeit nicht ausgeschlossen werden.
Alle acht Unfallopfer wurden eingeklemmt: Vier Frauen (53, 54, 61 und 64 Jahre alt) in dem Kleinbus waren auf der Stelle tot, die vier weiteren Insassen wurden schwer verletzt.
Die vier Verletzten wurden aus dem Wrack befreit und medizinisch versorgt – sie befinden sich teils in kritischem Zustand. "Ich habe sowas noch nicht erlebt", so ein erfahrener Feuerwehrmann zu "Heute". Die Identität von zwei Frauen war vorerst noch unklar.
Laut Feuerwehrangaben mussten die Verletzten mit hydraulischem Rettungsgerät aus dem Kleinbus, der aus Kroatien nach Österreich unterwegs gewesen sein soll, befreit werden.
Drei Rettungshubschrauber, drei Notarztteams sowie neun Rettungs- und neun Feuerwehrfahrzeuge standen im Einsatz. Die Verletzten wurden mit den drei Rettungshubschraubern und einem bodengebundenen Fahrzeug in umliegende Spitäler gebracht – nämlich nach Wr. Neustadt, Wien und Eisenstadt.
"Die Ermittlungen sind im Gange", so Polizeisprecher Johann Baumschlager gegenüber "Heute". Im Lkw mit spanischer Zulassung befanden sich zwei peruanische Staatsbürger (51 und 43 Jahre alt), der Lenker und ein Beifahrer – die beiden Personen wurden leicht verletzt.
Im Zuge des Unfalls kam es zu einer Komplettsperre der Autobahn in Fahrtrichtung Wien – rasch bildete sich ein rund zehn Kilometer langer Stau. Für die Einsatzkräfte war es ein überaus fordernder Einsatz - mehr dazu hier.
21 Menschen kamen im 1. Quartal bei Verkehrsunfällen in Niederösterreich ums Leben, informierte am Dienstag auch die Mobilitätsorganisation VCÖ, um neun mehr als im 1. Quartal 2024. Mit dem schrecklichen Unfall Dienstagfrüh auf der Südautobahn erhöht sich die Zahl der Verkehrstoten in NÖ auf 25.
Im Bundesländer-Vergleich passierten in Niederösterreich im ersten Quartal die meisten tödlichen Verkehrsunfälle. Auch österreichweit ist die Zahl der Verkehrstoten gestiegen. Damit Österreich seine Verkehrssicherheitsziele erreichen kann, sind verstärkte Verkehrssicherheitsmaßnahmen nötig, betonte die Mobilitätsorganisation VCÖ.