Folgenschwerer Crash gestern gegen 6.20 Uhr auf der A2 bei Seebenstein (NÖ) in Fahrtrichtung Wien: Ein Sattelschlepper fuhr von einem Parkplatz auf die Autobahn auf.
Ein Kleinbus, besetzt mit einem männlichen Lenker und sieben weiblichen Insassen aus der Ukraine, fuhr frontal auf den Lkw auf.
Vier Frauen (54, 55, 62, 65) waren sofort tot, die vier weiteren Opfer (der 52-jährige Lenker und drei weitere Frauen) wurden schwer verletzt und mit drei Rettungshubschraubern sowie einem Rettungsfahrzeug in umliegende Spitäler gebracht. Der Lkw-Lenker und sein Beifahrer, beide aus Peru, wurden leicht verletzt.
Die Ermittlungen zur genauen Unfallursache laufen jetzt auf Hochtouren.
Der 43-jährige peruanische Staatsbürger, der den Lkw gelenkt hatte, gab bei der Befragung an, das Sattelzugfahrzeug mit Sattelanhänger auf dem Beschleunigungsstreifen des Autobahnparkplatzes Gleißenfeld im Gemeindegebiet Scheiblingkirchen aufgefahren zu sein.
Er fuhr auf den 1. Fahrstreifen der Autobahn auf, "da laut seinen Angaben das Wechseln auf dem 1. Fahrstreifen den nachkommenden Verkehr nicht behindert hätte", wie die Landespolizeidirektion mitteilte. Als Beifahrer fuhr ein 51-jähriger peruanischer Staatsbürger mit.
Kurz darauf donnerte der mit acht Ukrainern besetzte Mercedes-Sprinter frontal in den Lkw – warum, ist unklar.
"Wir müssen noch die schwer verletzten Unfallbeteiligten befragen", so Polizeisprecher Johann Baumschlager zu "Heute". Die Frage lautet also: Wer hat wen übersehen, war Sekundenschlaf die mögliche Unfallursache – der genaue Unfallhergang muss also noch eruiert werden. Wann die verletzten Opfer befragt werden können, ist auch noch unklar, sie werden in Spitälern in Wr. Neustadt, Wien und Eisenstadt versorgt.
Die Staatsanwaltschaft Wr. Neustadt leitete indes ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung ein – und zwar gegen beide Lenker, den Chauffeur des Lkw und den Lenker des Kleinbusses. Erkenntnisse sollen auch die Auswertungen des Fahrtenschreibers des Sattelzuges bringen.