Politik
Corona-Pflicht-Zivildienst? "Behalten wir uns vor"
1.400 Freiwillige haben sich bisher zum außerordentlichen Zivildienst gemeldet. Doch Österreich braucht noch mehr. Sollte sich die Lage im Gesundheitsbereich und in der Pflege verschärfen, könnte die Regierung den verpflichtenden Zivildienst ausrufen.
Wie Ministerin Elisabeth Köstinger bei einer Pressekonferenz am Samstag bekannt gab, haben sich bisher 1.400 freiwillige Ex-Zivildiener zum außerordentlichen Zivildienst gemeldet. Dennoch appellierte sie, dass wir noch mehr Freiwillige brauchen.
4.500 Zivildiener wurden verlängert, das sind insgesamt fast 6.000. Doch Österreich braucht mehr Unterstützung in der Pflege und im Gesundheitsbereich.
Wie Elisabeth Köstinger in der "ZIB2" erklärte, könne man derzeit den Bedarf nicht exakt abschätzen. Der Bedarf in der 24-Stunden-Pflege sei aber hoch, da viele ausländische Kräfte aus der EU nicht mehr zurück nach Österreich reisen können.
Die Zivildiener der letzten fünf Jahre haben explizit ein Schreiben erhalten, mit der Bitte sich erneut zu melden. "Jeder kann einen Beitrag leisten", meinte Köstinger.
Italienische Zustände vermeiden
Generell ist die Lage im Gesundheitswesen auch in Österreich angespannt. Zivildiener sollen deshalb so eingesetzt werden, wo Hilfe benötigt wird. Es gilt Zustände wie in Italien zu vermeiden.
"Wir versuchen mit dem Appell Freiwillige zu gewinnen, aber wir behalten es uns vor, den verpflichtenden außerordentlichen Zivildienst auszurufen, wenn sich die Situation verschärft. In manchen Regionen in Italien ist die Gesundheitsversorgung zusammengebrochen. Das darf in Österreich nicht passieren", so die Zivildienstministerin.