FPÖ-Anfrage deckt auf

Corona-Impfdosen um mehr als 300 Mio. Euro vernichtet

Der Run auf die Corona-Impfung ist schon länger beendet. Jetzt gibt es Zahlen zum Umgang Österreichs mit den Impfstoffdosen. "Heute" hat die Details.

Newsdesk Heute
Corona-Impfdosen um mehr als 300 Mio. Euro vernichtet
Rund 18 Millionen Corona-Impfdosen wurden im Vorjahr in Österreich vernichtet.
Gregor Fischer / dpa / picturedesk.com

"Kosten für Corona-Impfungen": Das ist der Titel einer parlamentarischen Anfrage von FPÖ-Gesundheitssprecher Gerhard Kaniak an den grünen Gesundheitsminister Johannes Rauch. Eines vorweg: Zu den Kosten schweigt der weiterhin ("vertragliche Vertraulichkeit"), nichtsdestotrotz birgt die Beantwortung Brisantes.

Nur ein Drittel der gelieferten Dosen verimpft

Demnach war laut Rauch für das Jahr 2023 eine Liefermenge von rund 2,1 Millionen Impfstoffdosen vorgesehen. Verimpft wurden im Vorjahr aber nur rund 710.000 Dosen, also nur ein Drittel der Bestellmenge. Die meisten Impfungen gab es in Wien mit knapp 200.000, gefolgt von Niederösterreich und der Steiermark. Das mit Riesenabstand meistverimpfte Vakzin war jenes von BioNTech/Pfizer mit rund 705.000 Dosen. Auf Platz zwei folgt der Moderna-Impfstoff mit nicht einmal 4.000 Dosen.

Fast so viele Dosen wie verimpft wurden mit rund 651.000 "an wirtschaftlich schwächere Länder gespendet", schreibt Rauch. Abenteuerlich ist allerdings die Zahl der vernichteten Dosen: Weil sie das Ende ihrer Haltbarkeit erreicht hatten, wurden rund 18 Millionen "der Verwertung zugeführt". Die Anschaffungskosten für diese später vernichteten Dosen bleiben geheim: "Da die Auflistung der Kosten Rückschlüsse auf den streng vertraulichen Dosenpreis zulassen würde, können an dieser Stelle dazu keine Angaben gemacht werden", so der Gesundheitsminister. Und weiter: "Die Preise der Impfstoffe unterliegen der vertraglichen Vertraulichkeit und dürfen nicht bekanntgegeben werden."

Die Preise der Impfstoffe unterliegen der vertraglichen Vertraulichkeit und dürfen nicht bekanntgegeben werden.
Johannes Rauch
Gesundheitsminister (Die Grünen)

Laut Statistikportal Statista.com betrug der Preis des BioNTech-Impfstoffs 20 US-Dollar (18,1 Euro) pro Dosis. Die 18 Millionen vernichteten Dosen hatten also einen Wert von rund 325 Millionen. Zur Vernichtung selbst machte Rauch Angaben: Die kostete weitere 142.000 Euro.

Auch heuer Millionen Impfdosen vernichtet

Die Impfstoff--Vernichtung geht aber auch heuer weiter. Angeschafft werden sollen rund 1,2 Millionen Dosen, also wesentlich mehr als im Vorjahr verimpft wurden. Geliefert werden die Impfstoffe in der zweiten Jahreshälfte. Sie kommen zu exakt 881.644 Dosen dazu, die mit Stand 30. Juni bundesweit lagernd waren. Beim überwiegenden Teil handelt es sich um den Erwachsenenimpfstoff von BioNTech/Pfizer, nur 10.870 Dosen davon sind Kleinkinderimpfstoff vom selben Hersteller.

Weil sie das Ende ihrer Haltbarkeit erreicht hatten, wurden heuer bereits satte 8,4 Millionen Dosen vernichtet bzw. verschenkt. Voraussichtlich werden in diesem Jahr noch weitere rund 338.000 Dosen des mit Ende Juni auf Lager befindlichen Impfstoffes das Ende ihrer Haltbarkeit erreichen, so Rauch.

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    Mareiner

    Auf den Punkt gebracht

    • Die FPÖ-Anfrage enthüllt, dass in Österreich mehr als 300 Millionen Euro an Corona-Impfdosen vernichtet wurden, da nur ein Drittel der gelieferten Dosen im Vorjahr verimpft wurde
    • Die Anschaffungskosten für die vernichteten Dosen bleiben geheim, aber basierend auf dem Preis des BioNTech-Impfstoffs von 20 US-Dollar pro Dosis, hatten die vernichteten Dosen einen Wert von rund 325 Millionen Euro
    • Die Vernichtungskosten betrugen zusätzlich 142.000 Euro, und auch in diesem Jahr werden voraussichtlich Millionen von Dosen vernichtet oder verschenkt
    red
    Akt.