Coronavirus
Corona-Experte nennt Bedingungen für Quarantäne-Aus
Zu Wochenbeginn beraten die Bundesregierung und die Landesregierungen über ein möglichen Aus der Quarantäne. Experten sind skeptisch.
Am Montag wird es ernst – dann will die Bundesregierung die Länder von ihrem Plan überzeugen, die Quarantäne-Pflicht auszusetzen. Massiver Widerstand kommt vor allem von den rot-reagierten Ländern. Für den Experten Niki Popper ist ein Quarantäne-Ende ein zweischneidiges Schwert, das nicht ohne weitere Maßnahmen beschlossen werden soll.
Scharfe Kritik aus den roten Bundesländern
Während sich zuletzt der Kärntner Landeschef Peter Kaiser (SPÖ) und Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker lautstark gegen ein Ende der Quarantäne aussprachen, will die Bundesregierung zu Wochenbeginn einheitliche Lösungen erzielen. Die unsichere Verhandlungssituation spaltet derzeit noch die Politik.
Für den Simulationsforscher Niki Popper ist jedenfalls klar, dass ein Quarantäne-Aus kein Selbstzweck ist. "Wenn ich die Quarantäne aufhebe, brauch zielgerichtete Maßnahmen, um die vulnerablen Gruppen zu schützen“, so Popper im Interview mit "Wien Heute".
So könnte eventuell wieder vermehrt auf Testen gesetzt werden. Der Experte meint, dass der "Entscheider“ – in diesem Fall die Politik – den Überblick über das Virus nicht verlieren dürfe. Eine Aufhebung der Quarantäne brauche daher zwanghaft Begleitmaßnahmen.
Ebenso möglich wären mehrere Analysen der Abwasseranlagen, die ebenfalls Aufschluss über das Infektionsgeschehen bringen können. Zudem seien die Hospitalisierungszahlen ein guter Anhaltspunkt. Das Virus müsse demnach weiter im Auge behalten werden.
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Das Ende der Quarantäne wäre für Popper ein Schritt, der auch der Wissenschaft wichtige Daten wegnehmen würde. Der Forscher hält jedoch fest, dass man beim Beenden von flächendeckenden Maßnahmen zugleich zielsicher agieren würde. Gänzlich ohne Corona dürften also auch die kommenden Wochen und Monate nicht verlaufen – Quarantäne hin oder her.