Coronavirus

Corona-Experte Drosten spricht schon von Pandemie-Ende

Der bekannte Virologe Christian Drosten, hat in einem Interview aufhorchen lassen. In puncto Pandemie zeigt er sich recht optimistisch.

Nicolas Kubrak
Christian Drosten, der wohl bekannteste Virologe im deutschsprachigen Raum.
Christian Drosten, der wohl bekannteste Virologe im deutschsprachigen Raum.
Kay Nietfeld / dpa / picturedesk.com

Monatelang war Christian Drosten der Nummer 1 Corona-Experte im deutschsprachigen Raum – vor allem in der Hochphase der Pandemie. Nun hat der Deutsche in der Wochenzeitung "Die Zeit" ein Interview gegeben – natürlich war die Pandemie auch Thema.

"Ende der Pandemie"

Das Interview wurde am Mittwoch online vorab veröffentlicht. Im Gespräch zeigt sich Drosten optimistisch und spricht sogar von einem Corona-Ende. Die Dynamik der heurigen Infektionswellen "ist das Zeichen für das kommende Ende der Pandemie", so der Virologe. Inzwischen reichen schon "kleine Einflussfaktoren wie eine Wetteränderung", um eine Corona-Welle anzuschieben oder brechen zu lassen.

"Lage für Virus wird prekär"

Als Beispiel nennt er die niedrigen Infektionszahlen Ende Oktober: Eine Art Spätsommer habe die Zahlen sofort zum Sinken gebracht. "Die Lage für das Virus wird prekär. Das ist gut", stellte Drosten fest. Es sei nicht mehr so, dass das Virus mit ein paar Mutationen das Spiel drehen könne. Er rechne auch mit keiner bösen Überraschung in Form einer gefährlicheren Corona-Variante – zumindest kurzfristig. "Das Virus kann an vielen Stellen in seiner Evolution nicht mehr ohne weiteres zurück." Es sei ein wenig festgefahren und optimiere gegenwärtig nur nach.

DANN wird Winter noch einmal schwierig

Wie sieht Drosten den kommenden Corona-Winter? Das hänge davon ab, welche Mutation sich als nächste durchsetzt. "Gerade nehmen gleich zwei Omikron-Varianten Anlauf: BF.7 und BQ.1.1. Was heißt das konkret? Sollte Zweitere – ein Omikron-Abkömmling – dominant werden, "könnte der Winter noch einmal schwierig werden", prognostizierte der Berliner Forscher. Er sehe aber auch eine Möglichkeit eines sanften Winters.

Der Leiter der Virologie von Berlins Uniklinik Charité trat nach großer Präsenz zu Hochzeiten der Pandemie zuletzt nur noch relativ selten bei Presseterminen oder in Medien auf. Zu seinem Account beim Kurznachrichtendienst Twitter, wo ihm fast eine Million Menschen folgen und wo er sich länger nicht zu Wort gemeldet hat, sagte er der "Zeit": "Das digitale Leben interessiert mich nicht mehr." Er habe seit Monaten nicht mehr bei Twitter reingeschaut. Sein letzter Beitrag datiert vom 15. Juli.

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    Sabine Hertel
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