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Constructor im Test: Böse Mieter, hohe Mieten

Konstruktion und Korruption: "Constructor" feiert ein Comeback. Nach wie vor muss man sich beim Kultspiel die Hände dreckig machen.

Heute Redaktion
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Erinnert sich noch jemand an "Constructor"? Das Aufbaustrategiespiel konnte vor 20 Jahren so manch ein Gamerherz erobern und wurde zu einem Überraschungserfolg. Pünktlich zum Jubiläum erscheint nun eine Neuauflage. In diesen Tagen ist "Constructor" nicht nur für PC, sondern auch für Playstation 4 und Xbox One erhältlich. Eine Version für die Nintendo Switch soll nachgeschoben werden.

Die gute Nachricht: Auch das Remake hält sich eng an die Vorlage des PC-Originals von 1997. Das Gameplay basiert nach wie vor auf einer herrlich bösen Idee: Um als Baulöwe Macht über die Stadt zu erlangen, soll man zwielichtige Gestalten anheuern. Darunter sind Skinheads, Hippies, Prostituierte, Geister und mörderische Clowns. Mit ihrer Hilfe kann man das eigene Geschäft zum Florieren bringen und die Konkurrenz sabotieren.

Böse Mieter, hohe Mieten

Dieses witzige Szenario sowie der oft derbe Humor sind gewöhnungsbedürftig, aber originell. Korruption, soziale Ungerechtigkeiten, kriminelle Machenschaften – das Immobilien-Business wird hier mit einer gehörigen Portion Ironie durch den Kakao gezogen. Natürlich kommen auch bestechliche Beamte oder fragwürdige Kredithaie vor.

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Als Spieler kauft man als Erstes Grundstücke und baut Wohnhäuser. Wie in einem Echtzeitstrategiespiel muss man dabei Arbeiter und Vorarbeiter bestimmen. Danach werden Häuser hochgezogen, erste Mieter müssen gefunden werden. Das Problem: Am Anfang sind nur Proleten verfügbar. Erst nach und nach interessieren sich auch solvente Kunden für die Häuser – die jedoch höhere Ansprüche haben, aber auch mehr Miete zahlen.

Sabotage statt Städtebau

Während zu Beginn vor allem der Aufbau sowie das Management der Ressourcen und der Arbeitskräfte im Zentrum stehen, verschiebt sich das Gameplay mit zunehmender Spieldauer Richtung Sabotage. So können zwielichtige Techniker Gasleitungen sabotieren und Häuserblöcke in die Luft jagen, während ein Poltergeist Anwohner aus Luxuswohnungen vertreibt.

Die Neuauflage leidet etwas an einer sehr steilen Lernkurve, die den Spielspaß trübt. Zudem hätte man sich von der neuen Version etwas bessere Grafiken und eine modernere Umgebung gewünscht. Allerdings funktioniert der interessante Mix aus Echtzeit-Strategie und Aufbau-Simulation noch immer und die Steuerung ist vor allem auf Konsolen überraschen präzise und eingängig.

Abwechslungsreicher als Original

Fazit: Auch die Neuauflage zum 20. Jubiläum des millionenfach verkauften "Constructor"-Games bietet originellen Spielspaß. Features wie der neue Onlinemodus, in dem sich Spieler nun auch gegenseitig sabotieren können, machen den Klassiker abwechslungsreicher.

Wer Lust auf einen simplen Retro-Spaß hat und schon an ähnlichen Titeln wie "Mob Rules" Freude hatte, liegt bei diesem Game also richtig. Immerhin muss man sich seine Hände auf dieser Baustelle nur im übertragenen Sinn dreckig machen. (str)