ÖSV-Frauen enttäuschten
Coach zählt Skiteam an: "Hatten wieder Schweinelähmung"
Die ÖSV-Trainer verschärfen wenige Wochen vor der Heim-WM nach enttäuschenden Rennen der Technikerinnen den Ton.
Mit der Wut im Bauch raste Julia Scheib am Samstag im Riesenslalom von Kranjska Gora von Rang 13 auf Platz vier. Am Sonntag schafften Katharina Truppe (Achte) und Katharina Liensberger (Neunte) zumindest den Sprung in die Top 10 – Liensberger nach einer weiteren ÖSV-Aufholjagd nach dem enttäuschenden 20. Rang.
Speziell nach den ersten Durchgängen herrschte bei den ÖSV-Technikerinnen erneut große Ernüchterung. Zu den Weltbesten fehlen derzeit Sekunden.
Der Ski-Weltcup der Damen auf einen Blick
Jetzt platzt Riesenslalom-Trainer Christian Perner der Kragen, nimmt seine Athletinnen in die Pflicht: "Wir haben uns genau auf solche Bedingungen - hart, teilweise eisig - vorbereitet und sensationell trainiert, die Leistung aber nicht auf den Punkt gebracht. Sie hatten wieder die Schweinelähmung." Perner zählt die ÖSV-Läuferinnen mit harten Worten an: "Es gibt keine Ausreden mehr, es liegt an jeder Athletin selber, das zu performen."
Cheftrainer Roland Assinger ärgert sich ebenfalls: "Der erste Durchgang wird verschlafen. Dann kommt das Gefühl der Wurschtigkeit. Dann zeigen sie, was sie draufhaben. Wir müssen etwas finden, um das Mindset zu ändern, damit sie so fahren wie im zweiten Lauf."
Was bei beiden zwischen den Zeilen durchklingt: Das Problem dürfte im Kopf liegen. Unter Wettkampfbedingungen bringen die Damen ihr Potenzial nicht auf die Piste. Der Druck wird allerdings in den kommenden Wochen nicht kleiner. Im Gegenteil: Anfang Februar wartet mit der Heim-WM in Saalbach das große Saisonhighlight. Einige Läuferinnen kämpfen noch um ein Ticket, alle um bessere Startnummern und die Topform für den "Tag X".
Im ÖSV-Damenteam rauchen jedenfalls die Köpfe. Die jüngsten Aussagen der Trainer zeigen: Der Ton wird intern rauer.
Auf den Punkt gebracht
- Die ÖSV-Trainer verschärfen wenige Wochen vor der Heim-WM den Ton, nachdem die Technikerinnen in den letzten Rennen enttäuschten.
- Riesenslalom-Trainer Christian Perner und Cheftrainer Roland Assinger kritisieren die Athletinnen scharf und betonen, dass das Problem im mentalen Bereich liegt, da die Läuferinnen ihr Potenzial unter Wettkampfbedingungen nicht abrufen können.