Coronavirus

Corona-Impfschäden in Österreich – die gesamte Bilanz

Experten verkünden das Ende der Pandemie. Nun wurde Bilanz zu Impfschäden in Österreich gezogen: Auf wenige Anträge folgen sehr wenige Zuerkennungen. 

1.619 Anträge auf Schadenersatz sind bis jetzt gestellt worden.
1.619 Anträge auf Schadenersatz sind bis jetzt gestellt worden.
apa/picturedesk/iStock ("Heute"-Montage)

Während manche Experten davor warnen, die Corona-Pandemie als beendet zu erklären und jegliche Maßnahmen aufzuheben, sehen andere renommierte Wissenschaftler wie der deutsche Virologe Christian Drosten das Ende gekommen. Die einzig nennenswerte Maßnahme im Zusammenhang mit der Pandemie stellt in Österreich aktuell die Maskenpflicht in den Wiener Öffis und Apotheken dar.

Doch selbst wenn endgültig Einigkeit über das Ende der Pandemie herrscht, wird das Thema, das unsere Gesellschaft in den letzten Jahren stark geprägt hat, wohl nicht so schnell verschwinden. Dies zeigt ein aktueller Bericht des Gesundheitsministeriums über Impfschäden im Zusammenhang mit der Covid-Impfung.

Insgesamt 20 Millionen Mal wurden die unterschiedlichen Corona-Impfstoffe in Österreich bis dato verabreicht. Katharina Reich, die oberste Gesundheitsbeamte des Landes und Generaldirektorin für die Öffentliche Gesundheit bezog im "Ö1"-Morgenjournal am Freitag Stellung zu den daraus resultierenden Schäden.

50 anerkannte Fälle

Demnach würde das Gesetz, auf dessen Basis man Schäden geltend machen kann, nur sehr selten in Anspruch genommen. Der Prozentsatz der Anträge im Verhältnis zu den verabreichten Impfungen bewege sich im Promillebereich. Insgesamt habe es bisher lediglich 1.700 Anträge gegeben, wobei von diesen wiederum nur 50 anerkannt wurden. Am häufigsten werden Müdigkeit, Kopfschmerzen oder Schwindel, aber auch Herzprobleme, Thrombosen oder chronische Kopfschmerzen reklamiert.

Von den 50 anerkannten Fällen mit erlittenen Impfschäden hätten laut Reich 38 eine Einmalzahlung in der Höhe von 2.000 Euro erhalten. Die restlichen 12 erhalten hingegen eine monatliche Rente von 700 Euro. Dies wird mit dauerhaften Leistungseinschränkungen durch die erfahrenen Symptome begründet. Die Generaldirektorin spricht weiters davon, dass das Verfahren sehr niederschwellig sei und man daher zufrieden auf die geringe Zahl der Anträge und Zuerkennungen blicken könne. 

Noch seltener komme es zu strittigen Fällen, in denen Ablehnungen von Anträgen beanstandet werden. Bisher erreichten lediglich 11 solche Fälle das Bundesverwaltungsgericht.

"Corona-Virus ist Gefahr, nicht die Impfung"

Auch Rudolf Schmitzberger, Leiter des Referats für Impfangelegenheiten der Österreichischen Ärztekammer, wurde im "Ö1"-Morgenjournal zum Thema Impfschäden befragt. Er betont den Unterschied zwischen Nebenwirkungen und Impfschäden: Ein Impfschaden sei eine "nicht vorauszusehende Reaktion auf die Impfung". Für ihn seien die niedrigen Antragszahlen durchaus plausibel, da Deutschland ähnliche Zahlen registriere. 

Fraglich bleibt, ob sich Impfgegner wie diese aus Düsseldorf von den verkündeten Zahlen beeindrucken lassen.
Fraglich bleibt, ob sich Impfgegner wie diese aus Düsseldorf von den verkündeten Zahlen beeindrucken lassen.
Federico Gambarini / dpa / picturedesk.com

Laut dem Experten mache es weiters einen Unterschied, welcher Impfstoff verabreicht wurde. So hätten Personen, die den anfangs kontrovers diskutierten Impfstoff der Firma Astra Zeneca bekommen hätten, deutlich häufiger Impfschäden gemeldet. Dies liege einerseits daran, dass er eher Jüngeren verabreicht wurde, welche anfälliger für solche Schäden seien. Andererseits sieht er auch die öffentliche Debatte um den Impfstoff als mögliche Ursache. 

Zum Schluss zieht Schmitzberger eine positive Bilanz. Für ihn ist klar: "Die Impfung stellt eine Risikoreduktion dar". Und weiter: "Das Corona-Virus ist die Gefahr, nicht die Impfung".

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    Dr. Max Wudy
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