Coronavirus

Studie zeigt: Corona kann weitere Krankheit auslösen

Eine Studie der Berliner Charité zeigt, dass eine Corona-Infektion langfristige Folgen neben Long Covid haben kann.

Tobias Kurakin
Das Coronavirus kann auch ME/CFS auslösen.
Das Coronavirus kann auch ME/CFS auslösen.
Getty Images

Auch nach mehr als zweieinhalb Jahren bereitet das Coronavirus noch immer unerwünschte Überraschungen für die Menschen bereit. Eine Forschungsgruppe der Berliner Charité und des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin hat nun in einer Studie herausgefunden, dass eine Corona-Infektion auch ME/CFS auslösen kann.

Noch schlimmer als Long Covid

Schon kurz nach Beginn der Pandemie erkannten Forscherinnen und Forscher, dass das Coronavirus auch Langzeitfolgen haben kann. Wie viele Infiziert genau von Long Covid betroffen sind, lässt sich nicht abschätzen. Die Forscher befürchten nun jedoch, dass es sich bei einigen Long-Covid-Patienten in Wahrheit um ME/CFS-Betroffene handelt.

ME/CFS (Myalgische Enzephalomyelitis / Chronisches Fatigue-Syndrom) gilt als schwerwiegende Erkrankung, die durch einen Infekt ausgelöst werden kann. Hauptmerkmal ist eine ausgeprägte Verstärkung der Beschwerden nach geringer körperlicher oder geistiger Belastung.

Betroffene leiden vor allem unter Kopf- oder Muskelschmerzen sowie neurokognitiven, autonomen und immunologischen Symptomen. Bereits vor der Pandemie dürften 0,3 Prozent der Gesamtbevölkerung darunter gelitten haben. Auslöser waren immer andere schwere Immunerkrankungen.

Carmen Scheibenbogen, kommissarische Direktorin des Instituts für Medizinische Immunologie am Charité Campus Virchow-Klinikum, erklärt, dass die Forschungsgruppe nun einen Zusammenhang gefunden hätte: "Durch eine sehr gründliche Diagnostik und einen umfassenden Vergleich mit ME/CFS-Betroffenen, die nach anderen Infektionen erkrankt waren, konnten wir jetzt aber nachweisen, dass ME/CFS durch Covid-19 ausgelöst werden kann".

Für die Studie wurden 42 Personen untersucht, die auch sechs Monate nach ihrer Infektion mit krankhafter Erschöpfung zu kämpfen hatten. Manche von ihnen konnten maximal nur noch zwei bis vier Stunden einer leichten Beschäftigung nachgehen, andere waren komplett arbeitsunfähig.

Die Forschungsgruppe hat zu dem auch erhoben, dass keiner der Betroffenen gegen das Coronavirus geimpft war. Im Fazit der Studie heißt es daher: "Leider können wir ME/CFS aktuell nur symptomatisch behandeln. Deshalb kann ich auch jungen Menschen nur ans Herz legen, sich mithilfe einer Impfung und dem Tragen von FFP2-Masken vor einer Sars-CoV-2-Infektion zu schützen".

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