Niederösterreich
Chaos-Nacht! Wartehäuser gesprengt, Wiesen brannten
Neben einer blutigen Bilanz, hinterlässt die Silvesternacht in NÖ auch jede Menge Schaden. Die Feuerwehr stand im Dauereinsatz.
Ein Toter und mehrere Schwerverletzte – das ist der traurige Blutzoll der Silvesternacht 2022/2023 allein in NÖ. Wie berichtet, wurde ein 18-Jähriger in Ternitz-St. Johann von einer Kugelbombe getroffen und tödlich verletzt, auch in mehreren anderen Bezirken kam es zu schweren Unfällen aufgrund von großteils illegaler Pyrotechnik.
Doch auch abseits von blutigen Zwischenfällen, standen die Einsatzorganisationen in der Silvesternacht im Dauereinsatz. 144 Mal – davon rund 50 Mal wegen Bränden – wurde seit den Nachmittagsstunden des 31. Dezember die Feuerwehr alarmiert, 346 Mal die Rettung.
Zahlreiche Sprengungen
In Kematen (Bezirk Amstetten) sprengten unbekannte Täter beispielsweise ein Bus-Wartehäuschen, durch die Detonation wurde es komplett zerstört. Auch in Gloggnitz (Neunkirchen) wurde ein Wartehaus mit Böllern demoliert. In Pressbaum (Bezirk St. Pölten-Land) mussten drei Altmetall-Container dran glauben: Sie wurden in die Luft gejagt. Auch im angrenzenden Purkersdorf brannte eine Müllinsel.
Im Erholungsareal Schmuckerau in Wiener Neustadt musste die Feuerwehr bereits am Nachmittag ausrücken, weil ein Baumstamm mit pyrotechnischen Gegenständen in Brand gesteckt worden war. Wenige Stunden später brannte ebenfalls in Wr. Neustadt die Teerpappe in einem Rohbau. In Senftenberg (Bezirk Krems-Land) ging eine Hecke in Flammen auf. Die Feuerwehr Imbach musste den von einem pyrotechnischen Gegenstand ausgelösten Brand löschen.
In Schottwien (Bezirk Neunkirchen) war durch das Zünden eines Böllers eine Böschung in Brand gesteckt worden. Das Feuer breitete sich auf eine Fläche von rund 200 Quadratmeter aus. Die Feuerwehren Maria Schutz und Schottwien rückten aus. Auch in Gloggnitz löste eine Rakete einen kleinen Böschungsbrand aus, ebenso wie in Grünbach am Schneeberg.
Brand nach Entsorgung
In Wieselburg (Bezirk Scheibbs) wollte ein Hausbesitzer sein Grundstück nach Abfeuern von Raketen reinigen, er sammelte die Reste ein und warf sie in den Müll. "Kurze Zeit später brannte die Restmülltonne", wie die Landespolizeidirektion Niederösterreich berichtet.
Pech hatte auch ein 43-jähriger Mostviertler: Der Mann aus Steinakirchen am Forst entsorgte sein abgefeuertes Verbundsfeuerwerk, stellte es neben die Mülltonne auf den Boden. Die Container begannen zu brennen, das Feuer griff auf das angrenzende Carport sowie den Pkw des 43-Jährigen über. Die Schadenshöhe ist unbekannt.