Politik

Buwog 118: "Sonnenklar", dass Konto Plech gehört

Auch am Mittwoch waren die Zeugen im Buwog-Prozess nur per Video anwesend. Es handelte sich wieder um Bankmitarbeiter aus dem Westen.

Heute Redaktion
Teilen
Picture

Wie schon am Dienstag sagten die Zeugen auch am Mittwoch, dem 118. Buwog-Prozesstag per Videokonferenz aus. Diesmal projizierte die Kamera Bilder aus dem Fürstlichen Landgericht Liechtenstein, drei Zeugen sagten insgesamt aus.

Diskretion war normal

Der erste Zeuge stützte die Aussagen der dienstäglichen Zeugen, wonach die Praxis "Bar aus, bar ein" damals gängige Praxis gewesen sei.

Es geht dabei darum, die Gelder der Buwog-Provision (von Hocheggers Briefkastenfirma Astropolis kommend auf das Konto der US-Gesellschaft Omega überwiesen) in Liechtenstein bar abgehoben und gleich wieder bar eingezahlt wurden. Dadurch konnte "Diskretion" erreicht werden, die sich die Kunden der Omega eine fünfprozentige Gebühr kosten ließen.

Was bisher im Buwog-Prozess geschah
"Heute.at" berichtet an allen Prozesstagen LIVE aus dem Wiener Landesgericht. Lesen Sie hier, was bisher geschah.

HIER KLICKEN!

7,9 Millionen Euro gelangten so auf die Konten "Natalie", "Karin" und "400.815". Das ging so: Der Zeuge Alexander B. war derjenige, der die Barabhebungen vom Konto der Omega vorgenommen hat, er unterzeichnete einen Beleg. Das Bargeld ließ er in der Bank beim Berater Meischbergers zurück. Später bekam er eine Empfangsbestätigung von Meischberger, den er selbst nie in der Bank traf.

Transfer nach Wien

Das so abgehobene Geld wurde zum Großteil auf die drei Konten eingezahlt. Wenn nicht, gelangte es direkt nach Wien zu Meischberger. Wie das ablief, schilderte der zweite Zeuge, Norbert R. Er arbeitete ebenfalls für die Hypo Liechtenstein und übernahm die Agenden von Meischbeigers Bankberater Christoph W., der kurzfristig ausgeschieden war.

In dieser Funktion hob er einmal 25.000 Euro in bar von Meischbergers Konto ab und schickte es per Geldtransport nach Wien. Im Hotel am Stephansplatz übergab er Meischberger dann das Bargeld. Dies sei auf Wunsch Meischbergers so erfolgt. Der Zeuge räumte ein, dass man durch diesen "Schnitt" die Herkunft des Geldes nicht zurückverfolgen kann.

Konto gehörte Plech

Auch der dritte Zeuge des Tages wusste viel zu berichten. Auch er, Tobias S., kam nach dem Ausscheiden von Christoph W. zu den Konten hinzu. Das Konto "Karin" habe für ihn immer "sonnenklar" dem Makler Ernst Karl Plech gehört, schilderte der Zeuge. Damit stützt er die Anklage und widerspricht den Aussagen Meischbergers. Der meint, Plech sei zwar auf dem Papier Eigentümer gewesen, habe das Geld aber für ihn in Immobilien investiert.

Für Tobias S. war das nicht ersichtlich, Meischberger sei ihm nie untergekommen. Auch habe ihn Plech bei Kundengesprächen kein einziges Mal erwähnt. Hätte Plech das Konto wirklich für Meischberger verwaltet, hätte man das in der Bank dokumentiert.