Ein starkes Erdbeben hat unter anderem die thailändische Hauptstadt Bangkok erschüttert. Das Deutsche Geoforschungsinstitut (GFZ) in Potsdam meldete ein Erdbeben der Stärke 7,4 im Nachbarland Myanmar, die US-Erdbebenwarte USGS verzeichnete die Stärke 7,7.
In Bangkok bebte minutenlang die Erde, Menschen verließen in Panik ihre Häuser. Im Stadtteil Silom im Zentrum der Hauptstadt waren Tausende Menschen auf der Straße, viele rannten. Sofort waren auch Helfer im Einsatz, die die Menschen anleiteten, sich unter freien Himmel zu begeben und die Gebäude zu verlassen. Aus den Krankenhäusern wurden Patienten auf die Straßen gebracht.
Auf X wurde ein Video geteilt, das offenbar ein einstürzendes Gebäude im Bezirk Chatuchak in Bangkok zeigt. Unter den Trümmern des Wolkenkratzers seien 43 Arbeiter eingeschlossen, teilten Rettungskräfte am Freitag mit.
Ein News-Scout erlebte das Erdbeben in Bangkok, als er sich gerade in einem Einkaufszentrum aufhielt. "Wir müssen gerade alle raus", schildert er in einem Video. "Das ganze Gebäude bebt, alle schieben Panik", sagt er. Die thailändische Regierungschefin Paetongtarn Shinawatra brach eine Reise ab, um eine Dringlichkeitssitzung abzuhalten, wie sie bei X bekannt gab. In der Region wurde mittlerweile der Notstand ausgerufen.
In den sozialen Medien werden Bilder aus Myanmar geteilt, das Zentrum wurde mit einer Stärke von 7,7 getroffen. Es seien zahlreiche Gebäude eingestürzt. Zudem kursieren Bilder und Berichte, dass die Ava Bridge über dem Irrawaddy-Fluss in der Stadt Mandalay eingestürzt ist.
In dem Ort Aung Ban im Landesinneren kollabierte ein Hotel, viele Menschen sollen dort eingeschlossen sein, wie Rettungsteams in sozialen Medien berichteten. Berichte über Schäden dort sowie Verletzte oder gar Tote lagen noch nicht vor.
Das heftige Erdbeben in Südostasien hat auch Teile Chinas getroffen. Wie das chinesische Staatsfernsehen berichtete, war das Beben auch in der an Myanmar angrenzenden Provinz Yunnan in Südwestchina deutlich zu spüren. Betroffen waren unter anderem die Großstadt Kunming oder die bei Touristen beliebten Orte Lijiang und Dali.
Der Katastrophenschutz in der Stadt Ruili sprach von Schäden an Häusern und Verletzten, wie chinesische Medien unter Berufung auf die Behörde berichteten. Ein Video auf der chinesischen Online-Plattform Weibo, Chinas Pendant zur Plattform X, zeigte Trümmerteile auf einer Straße in Ruili und Schäden an einem Hausdach. Auch in den chinesischen Provinzen Guizhou und Guangxi waren die Erdstöße zu spüren.