Wien

Bürgermeister Ludwig schupft in der Freizeit Haushalt

Im Interview mit Kindern bot Bürgermeister Ludwig einen Einblick in seine Arbeit und auch in sein Privatleben. In der Freizeit macht er den Haushalt.

Heute Redaktion
Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) stellte sich den Fragen der Nachwuchsreporter.
Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) stellte sich den Fragen der Nachwuchsreporter.
Sabine Hertel

Den kritischen Fragen der Nachwuchsreporter in der Kinderstadt stellte sich zur Wochenmitte niemand geringerer als Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ). Obwohl die Kinder in der Kinderstadt ihren eigenen Bürgermeister wählen, freuten sie sich doch über die Möglichkeit den "echten" Bürgermeister zu interviewen.

Früher Tagesbeginn, später Feierabend

Gut vorbereitet mit zahlreichen Fragen an den Stadtchef nahmen zwölf Kinder im Bürgermeister-Büro Platz. Und dieser musste sich einigen kritischen Fragen der Kinderreporter stellen. Schon die erste Frage, nämlich wie sich der Bürgermeister während seiner eigenen Schullaufbahn schlug, entlockte ihm ein Schmunzeln, als er zugeben musste, dass sie durchaus "wechselhaft" war. Er habe gut angefangen und dann etwas nachgelassen. Dafür habe er andere Hobbies entdeckt, wie etwa das Basketball spielen und habe viele Freunde, die er bis heute habe, kennengelernt. "Man lernt wirklich fürs Leben und nicht nur für die Schule", so sein abschließendes Fazit.

Wie denn der Arbeitstag eines Bürgermeisters aussehe, will ein junges Mädchen wissen. "Mein Arbeitstag beginnt schon früh, oft schon zwischen halb acht und acht morgens", erzählt der Bürgermeister. Sein Tag beginnt damit, Zeitungen zu lesen, dann kommen schon die ersten Telefonate. Sobald er im Büro angekommen ist, folgen erste Sitzungen. Feierabend macht der Bürgermeister übrigens oft erst sehr spät, gegen 22 Uhr, wie er zugibt.

"Anspruchsvoller, aber schöner Job"

Wollte Michael Ludwig schon immer Bürgermeister werden? Nein, das war tatsächlich nie sein Traum, gibt der Stadtchef zu. Früher habe er viele andere Jobs gemacht, war als Briefträger, Kellner oder bei der Eisenbahn tätig. Später war ihm die Erwachsenenbildung ein Anliegen, erst so rutschte er eher in die Politik. Meistens mache ihm seine Arbeit Spaß, auch wenn es eine permanente Herausforderung ist. "Es ist anspruchsvoll, aber sehr schön", so der Stadtchef. 

Von seinen Zielen als Bürgermeister hat er schon viele erreicht, sieht aber auch noch viel zu tun, antwortet der Bürgermeister auf die nächste Frage. Aktuell seien ihm besonders Wohnraum und der Umweltschutz ein Anliegen, weil das auch wichtige Themen für Kinder sind. Für einen Bürgermeister gäbe es allerdings immer etwas zu tun. Aktuell sei seine größte Herausforderung die zunehmende Teuerung, so Ludwig.

Zeitmangel erlaubt kein Haustier

Wie der Bürgermeister seine Freizeit verbringt, möchte ein Kind wissen. "So viel freie Tage hat man als Bürgermeister leider nicht", gibt Ludwig daraufhin zu. Hat er doch mal Freizeit, versucht er, Dinge im Haushalt zu erledigen. Bleibt dann noch Zeit über, liest er gerne oder geht in die Natur wandern. An Wien mag er besonders die Grünräume. Vor allem in seinem Heimatbezirk, Floridsdorf, gäbe es viele Grünflächen zum Spazieren und viele kostenlose Badeplätze für heiße Tage. 

Der Mangel an Freizeit erlaubt dem Stadtchef leider auch kein eigenes Haustier, auch wenn er als Kind immer welche hatte. Allerdings freut er sich immer wieder über tierischen Besuch in seinem Kleingarten. Egal ob die Nachbarskatze, Eidechsen, Vögel oder auch Insekten, sie alle würden ihn in seinem Kleingarten besuchen. "Seit kurzem habe ich dort auch ein neues Hummelhaus. Ich schaue denen dann zu, wie sie herumschwirren", schwärmt der Bürgermeister, erwähnt ihm selben Atemzug auch die Bienen am Dach des Rathauses, die er irgendwie auch zu seinen Haustieren zählt.

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    Insgesamt zwölf Nachwuchsreporter der Kinderstadt begrüßte Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) am Mittwochvormittag in seinem Büro.
    Insgesamt zwölf Nachwuchsreporter der Kinderstadt begrüßte Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) am Mittwochvormittag in seinem Büro.
    Sabine Hertel

    "Lehrreiche Aktion auch für uns Erwachsene"

    Würde er allen Menschen den Job als Bürgermeister empfehlen, fragt eines der Kinder. Nicht unbedingt, gibt der Stadtchef zu. Er würde aber allen Menschen empfehlen, sich auf eine Art und Weise politisch zu engagieren. Das muss nicht beruflich sein, dass kann auch ehrenamtlich passieren. Am Bürgermeisteramt mag er, dass jeder Tag anders ist und man viele neue Leute und Situationen kennenlernt. Was ihm manchmal nicht so gefällt ist die wenige Freizeit und die ständige Beobachtung, die das Amt mit sich bringen.

    An der Aktion "Rein ins Rathaus" gefällt dem Bürgermeister vor allem das großartige Engagement der Kinder, dass sie hier an den Tag legen. "Die Aktion ist auch immer sehr lehrreich für uns Erwachsene. Ich freue mich jedes Jahr sehr darauf", so der Bürgermeister, der kurz danach auch seinen aktuellen Amtskollegen in der Kinderstadt kennenlernen durfte.

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