Ćevapčići, Kipferl, Krügerl – am Instagram-Account von Wiens Bürgermeister Michael Ludwig ist nicht nur Wahlkampf, sondern es wird auch viel gemampft. Und genau darum ging es auch am Freitag im "Café Puls"-Interview, wo er einleitend über seine Essgewohnheiten und Küchenaufgaben plauderte.
Zum Frühstück esse er jedenfalls immer einen Haferbrei. "Denn Haferbrei macht... sexy." Bei der Zubereitung wechsele er sich mit seiner Frau ab, sonst beim Kochen fällt dem Bürgermeister eher das Geschirrspüler-einräumen und Abwaschen der großen Töpfe zu.
Die Frage, ob ihm als Stadtchef mehr der Kochlöffel oder der Job als Saubermacher zufällt, beantwortet Ludwig gewohnt diplomatisch: "Ich bin vor allem ein Esser."
Eine "Gmahde Wiesn" sei das Rennen um den Chefsessel keinesfalls, immerhin haben alle Amtsinhaber in den letzten Jahren zwischen 3,5 und zehn Prozent verloren. Gegenüber seinen Mitwerbers lobt er den sachlichen und inhaltlichen Stil, zumindest bei der Mehrheit der Kandidaten.
Inhaltliches fand im Gespräch aber auch Anklang, hier geht es dem Bürgermeister in den nächsten Jahren um den Schwerpunkt Bildung und Pädagogik. Die Probleme hier liegen auf der Hand: viele Schüler mit Deutsch-Förderbedarf und die Pensionierungswelle bei Lehrern.
Das Gedankenspiel, Bürgermeister welcher Stadt zu werden, wenn er in Wien nicht mehr dürfte, kann er nicht beantworten. Der Wiener Bürgermeister sei das höchste, was man erreichen kann, alleine schon angesichts der Lebensqualität in der Stadt.
Gegen Ende des Gesprächs ging es wieder zurück zum Kulinarischen: Ludwig wurden gleich vier Torten serviert, jeweils in der Farbe eines möglichen Koalitionspartners. "Es ist eine Frage der Reihenfolge, würde ich sagen", scherzt er gleich weiter. "Drei würde ich schaffen, eine Vierte würde ich ausschließen", sagt er dezent auf die Blaue deutend.
Beim abschließenden Eierpecken setzte es eine desaströse Niederlage für den Bürgermeister. Für die Wahl leitet er daraus ab, die Wahl zu gewinnen.