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Bürger haben letztes Wort: Was nun die Wahl entscheidet

Mehr als 6,3 Millionen Menschen sind wahlberechtigt. Ihre Stimmen entscheiden – mehr als es jeder Politiker könnte – über die Zukunft unseres Landes.

Clemens Oistric
Bürger haben letztes Wort: Was nun die Wahl entscheidet
Ein "Heute"-Kommentar von Clemens Oistric
Grafik "Heute"

Wahlen sind der Tag der Wahrheit in unserer Demokratie – ein Zeugnistag für die Politiker. Wahlen sind die Versicherung, dass wir Bürger am Ende das letzte Wort haben.

6,3 Millionen Menschen entscheiden

Am Sonntag sind 6,3 Millionen Menschen zur Stimmabgabe aufgerufen. Diese Stimmen entscheiden – mehr als es jede Partei oder jeder Politiker könnte – über die Zukunft unserer Republik. Jetzt liegt es also an den Österreichern. Sie bestimmen nämlich, in welche Richtung sich unser Land bewegt.

Wir wissen heute nicht, wer unser Land in den kommenden fünf Jahren gestalten wird. Neun Parteien und Listen treten bundesweit an – wie stark sie sich künftig einbringen können, wie laut sie ihre Stimme für ihre Wählerinnen und Wähler künftig im Parlament erheben können –, davon bekommen wir am Sonntag ab 17 Uhr eine sanfte Vorahnung.

Teuerung, Gesundheit und Migration werden Wahl entscheiden

Was schon heute Fakt ist: Die aktuellen Herausforderungen könnten kaum größer sein. Für die Mehrheit der Arbeitnehmer wurden die Stücke des Kuchens in den letzten Jahren nicht größer, sondern kleiner. Grassierende Inflation und Teuerung fressen Zukunftsträume auf.

Unser Gesundheitssystem offenbart immer größere Mängel. Obwohl wir Monat für Monat hohe Beiträge vom Gehalt abgezogen bekommen, werden wir bei Arzt-, OP- oder MRT-Terminen vertröstet oder bei Privatärzten ein zweites Mal abkassiert.

Das Bildungssystem führt immer öfter zu Schulen, in denen nicht mehr unterrichtet wird, in denen Kinder nicht zukunftsfit gemacht werden, sondern in denen sich Probleme rund um das große Dauerthema Zuwanderung entladen. Die Bevölkerung erwartet sich längst, dass illegale Migration abgestellt wird; Personen, die straffällig geworden sind oder unsere Werte und die Art, wie wir leben, mit Füßen treten, rigoros abgeschoben werden.

Wählen gehen!

Das sind nur ein paar wenige Beispiele, wo unser System krankt. Statt über konkrete Lösungsvorschläge zu diskutieren, haben wir in zahllosen TV-Debatten eine Live-Paartherapie ins Haus geliefert bekommen und erfahren, wer mit wem kann und wer nicht.

Richten müssen es jetzt die Österreicher und mit ihrem Kreuz für Klarheit sorgen. Nie war es wichtiger, das demokratische Recht in Anspruch zu nehmen. Die letzten Meinungsumfragen deuteten auf ein Kopf-an-Kopfrennen mit wahrem Fotofinish.

Richtungswahl für Österreich

Gewinnen wird die Wahl jene Partei, der man am ehesten zutraut, dass das Leben in den nächsten Jahren wieder ein Stück weit besser wird. Ob das mit einem bewährten Kurs gelingen kann oder ob es einen radikalen Kurswechsel braucht, entscheidet sich am Sonntag. Ebenso die Frage, wie bunt und reformfreudig die nächste Regierung ausfällt.

Es wird eine Richtungsentscheidung für Österreich.

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