Politik
Breite Front gegen die Sonntagsöffnung
Wirtschaftskammer-Chef Harald Mahrer will, dass Geschäfte an den zwei Sonntagen vor Weihnachten öffnen dürfen. Doch die Reaktionen sind durchwachsen.
Harald Mahrer greift ein heißes Eisen an. Nach dem zweiten Lockdown sollen Geschäfte länger offen halten dürfen. Und an den beiden Sonntagen vor Weihnachten soll der Handel aufsperren, forderte der WKO-Chef auf Ö3. Er will den Umsatz ankurbeln, hofft auf ein "Entzerren der Kundenströme" beim Weihnachtseinkauf. Doch was wollen die Unternehmen? Ein "Heute"-Rundruf ergab nur schaumgebremste Begeisterung:
Lebensmittel
Große Ketten wie Spar, Lidl und Metro sehen keinen Grund für Änderungen. Hofer wollte zu "Polit-Debatten" nichts sagen. Nur Rewe (Billa, Merkur, Adeg, Bipa) begrüßt eine Verlängerung der Öffnungszeit (auch nach Weihnachten). Vier Stunden mehr pro Woche brächten 500 Jobs, so der Konzern.
Einkaufscenter
SCS, Donauzentrum, Q19 und Huma wollten keine Stellung beziehen. Nur Richard Lugner kämpft mit seiner City seit Jahren für offene Sonntage.
Möbel
Kika/Leiner-Chef Gütebier reichen die regulären Öffnungszeiten. Allerdings würde er gerne die beiden Sonntage im Dezember aufsperren. Ganz anders Thomas Saliger von XXX-Lutz: Die Mitarbeiter seien wichtiger, der Umsatz würde sich lediglich verschieben.
Einzelhandel
Mediamarkt freut sich über Mahrers Vorstoß, Conrad gab kein Statement ab. Buchhändler Thalia will bei bestehenden Regelungen bleiben. Magenta hofft auf eine "sozialpartnerschaftliche Einigung", A1 sieht keine Notwendigkeit für Änderungen. Der Verband der Einzelhändler sagt Ja, aber die Sonntagsöffnung bei Händlern müsse freiwillig geschehen.
Gewerkschaft, AK und Kirche...
...bleiben bei ihrem strikten Nein. Handelsangestellte bräuchten ihre Sonntagsruhe.