Oberösterreich

Brand-Anschlag auf Asylquartier – Politik schockiert

Bestürzung in Linz: Vorerst unbekannte Täter haben ein umstrittenes Asylquartier in Brand gesteckt. Der Bürgermeister verurteilt den Anschlag.

Tobias Prietzel
Der Tatort in der Linzer Lunzerstraße wurde von der Polizei abgeriegelt.
Der Tatort in der Linzer Lunzerstraße wurde von der Polizei abgeriegelt.
Mike Wolf

Am Samstag kurz vor 18 Uhr rückte die Berufsfeuerwehr nach dem Anruf eines Anrainers aus: In der Lunzerstraße im Süden der Landeshauptstadt hatte es auf einer Baustelle zu brennen begonnen.

Beim Eintreffen der Einsatzkräfte standen mehrere Holz-Elemente, mit denen das Fertigteilhaus errichtet werden soll, in Brand.

Ausbreitung verhindert

Die 23 Feuerwehrleute konnten durch ihr rasches Handeln eine Ausbreitung der Flammen verhindern. Nachdem sie die Teile gelöscht hatten, lagerten sie die Elemente um. So wurden auch versteckte Glutnester ausfindig gemacht. 

Nach rund eineinhalb Stunden war der Einsatz beendet.

Polizei ersucht um Hinweise
Die Ermittlungen der Polizei haben neue Details zu dem Anschlag zutage gefördert: Die unbekannten Täter steckten zumindest an zwei Stellen am Boden Holz-Teile in Brand.
Das Landeskriminalamt Oberösterreich wurde eingeschaltet.
Die Exekutive ersucht jetzt um Hinweise aus der Bevölkerung. Diese werden von jeder Polizei-Dienststelle entgegengenommen und vom LKA unter Tel. 059133 403333.

Wegen der vom Samariterbund betriebenen Unterkunft für rund 50 Flüchtlinge gehen seit Tagen die Wogen hoch: "Eine Sauerei, wir wurden nicht einmal gefragt", meinte etwa vor kurzem eine erboste Anrainerin zu "Heute".

"Eine Sauerei, wir wurden nicht einmal gefragt." Eine erboste Anrainerin über das Asylquartier
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    Ein Bild der Baustelle vor der Brand-Attacke
    Ein Bild der Baustelle vor der Brand-Attacke
    Mike Wolf

    FPÖ "mit Nachdruck" dagegen

    Die oberösterreichischen Freiheitlichen lehnen die Errichtung "mit Nachdruck" ab. "Wie die Vorfälle der letzten Monate bestätigen, haben wir in Linz bereits ein massives Integrations- und Sicherheitsproblem", spielte FP-Stadtrat Michael Raml u.a. auf die Straßenschlacht zu Halloween an.

    In den vergangenen Monaten hätten sich Hinweise betreffend weitere Asylquartiere in den verschiedensten Stadtteilen gehäuft. Die FPÖ verlangt von Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) Aufklärung über seinen Wissensstand zu möglichen neuen Unterkünften in Linz. Sie kündigt für die kommende Gemeinderatssitzung eine entsprechende Anfrage am 23. März an.

    "Ich spreche mich deutlich gegen jegliche Radikalisierung und Gewalt in unserer Stadt aus." Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ)

    Das Stadtoberhaupt reagierte prompt auf den nunmehrigen Anschlag: "Ich spreche mich deutlich gegen jegliche Radikalisierung und Gewalt in unserer Stadt aus – egal, von wem sie begangen werden."

    Politik verurteilt Anschlag

    "Gewalt, Hass und derartig radikale Maßnahmen sind niemals die richtige Lösung in der kontroversen Diskussion um die Unterbringung von Flüchtlingen", betont auch Asyl-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP). Derartige Aktionen seien auf das Schärfste zu verurteilen und hätten in Oberösterreich keinen Platz.

    Unabhängig davon, wie man zu dem Standort Lunzerstraße stehe, "ist es ein verheerender Akt, wenn auf eine bevorstehende Unterkunft für asylsuchende Menschen ein Brandanschlag verübt wird", so die Grüne Stadträtin Eva Schobesberger. "Das darf in unserer Stadt keinen Platz haben."

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