Islamismus-Verdacht
Bombe, AK47 – Teenie-Bande wollte "Dschihad machen"
Bei Mitgliedern der "Schutzgeld-Bande" fand man IS-Videos auf Handys. Einer der Beschuldigten sagte aus, dass Komplizen "Dschihad machen" wollten.
Mit Molotow-Cocktails, Kalaschnikows, Messern und Macheten sollen die Verdächtigen in Wien-Meidling für Angst und Schrecken gesorgt haben – wir berichteten. Neben Überfällen und Brandaufschlägen auf einen indischen Handy-Shop sollen die Jugendlichen sogar an einer Bombe gebastelt haben – mehr dazu hier.
Wollten Banden-Bosse "Dschihad machen"?
Es finden sich immer mehr Hinweise auf islamistischen Hintergrund der jugendlichen Täter, die in der umfassenden Anklageschrift, die seit Kurzem vorliegt, aufgelistet werden. Die Zentrale der Schutzgeld-Bande sei demnach in den Räumlichkeiten einer Moschee in Meidling angesiedelt gewesen. Im Verhör packte zudem einer der Verdächtigen über die Ideologie der Gruppe aus: Drei seiner Komplizen sollen IS-Sympathisanten hegen, würden immer wieder behaupten, sie wollten "Dschihad machen".
Der Hauptverdächtige, ein 17-jähriger Bosnier, sei bereits durch Kontakte zu Personen des radikal-islamistischen Milieus auffällig geworden, heißt es außerdem. Der Viertangeklagte soll im Häf’n zudem "gewaltverherrlichende Texte" verfasst haben.
Auch die Wiener Jugendgerichtshilfe vermutet bei drei Verdächtigen "mögliche fortgeschrittene religiös-islamistischer Radikalisierung." Fest steht: Zwei Burschen posierten für Fotos mit Waffen vor einer IS-Flagge und etliche Bilder und Videos der Terrororganisation Islamischer Staat wurden auf sichergestellten Handys entdeckt.
Duo beschimpft Polizisten, die Attentäter töteten
Und in einem Chat vom 11.7.2023 reden dieselben Verdächtigen (17, 16) auf befremdliche Art und Weise über den Terroranschlag vom 2. November 2020, bei dem ein Islamist vier Menschen erschoss: Die im Einsatz gewesenen Polizisten seien "keine Männer", und "dreckige b*starde".
So narrt Schutzgeld-Bande Polizei und Justiz
Mehrere Attacken binnen kürzester Zeit führten zu Festnahmen. Schon nach 10 Tagen ließ die Justiz zwei Verdächtige laufen. Es wurde sogar eine Kalaschnikow sichergestellt.
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Insgesamt zehn Verdächtige zwischen 14 und 21 Jahren wird Bildung einer kriminellen Organisation, räuberischer Diebstahl, schwere Brandstiftung, schwere Körperverletzung, Sachbeschädigung, schwerer Raub und schwere Erpressung sowie zahlreiche Verstöße gegen das Waffengesetz vorgeworfen. Der Strafrahmen beträgt zwischen einem und 15 Jahren Haft. Für alle Angeklagten gilt die Unschuldsvermutung.