Wien
Schutzgeld-Bande filmte Anschlag mit Molotow-Cocktail
Jene brandgefährliche Bande, die in Wien für Angst und Schrecken gesorgt hatte, soll einen Anschlag gefilmt haben. Das zeigt eine Handyauswertung.
Anschläge mit Molotow-Cocktails und illegalen Böllern, versuchte Schutzgelderpressung und eine widerliche Folterliste – eine Bande blutjunger Männer (16, 17 und 18 Jahre) fackelte in Wien nicht lange. Wie "Heute" berichtete, verbreiteten zumindest vier Verdächtige mit weiteren Komplizen in den vergangenen Wochen im Bezirk Meidling Angst und Schrecken.
Schutzgeld-Erpressung nach Messerüberfall
Mit Brandanschlägen und maskierten Überfällen sollen sie versucht haben, einen Shop-Besitzer aus Meidling massiv einzuschüchtern – wir berichteten über die Vorfälle. Laut dem schockierenden Ermittlungsakt boten sie dem 47-jährigen Inder nach einem Messerüberfall und einer brutalen Böller-Attacke eine "verlässliche" 24-Stunden-Bewachung an. Kostenpunkt: 25.000 Euro.
Als dieser ablehnte, sollen die Jugendlichen aus Rache weitere Folter-Aktionen geplant haben. In einem Park wurde ein weiterer Plan ausgeheckt, mit benzingefüllten Glasflaschen das Geschäft in Brand zu setzen. Auch ein 16-jähriger Syrer sollte mithelfen. Der Schüler, der 2020 mit seinen 11 (!) Geschwistern aus der Türkei gekommen war, ging am 19. September mit zum Handy-Shop – und filmte die brandgefährliche Tat mit seinem Mobiltelefon mit.
Polizei fand brisantes Beweismaterial
Kurz darauf konnte die Polizei ihn und alle anderen Angreifer unweit des Tatorts festnehmen. Eine ausführliche Auswertung aller einkassierten Smartphones brachte Ermittler auf das brisante Beweisvideo des Brandanschlags. Der Clip könnte vor Gericht auch jenen Hauptverdächtigen in Bedrängnis bringen, der von Top-Anwalt Philipp Wolm vertreten wird. Für die gesamte Jugendbande gilt die Unschuldsvermutung.