Brutale Methoden
Schutzgeld-Bande hatte weitere Folter-Opfer "im Visier"
Nach einem Waffenfund steht fest: Jene Molotow-Bande aus Meidling soll noch wilder gewesen sein, als angenommen. Es könnte weitere Opfer geben.
Bis auf die Zähne bewaffnet: Mit Wurf-Sternen, Schlagringen, Benzin-Bomben sowie Samurai-Schwertern, Kampfmessern und einer Kalaschnikow sorgte die sogenannte Molotow-Bande im vergangenen September für Angst und Schrecken. Zumindest sieben Jugendliche (14, 15, 15, 16, 16, 17 und 20 Jahre) sollen beteiligt sein.
Zwei davon stürmten laut Ermittlern maskiert ein indisches Geschäftslokal in Meidling und warfen Molotow-Cocktails auf den Handyshop. Anschließend hatten die Terror-Teenies vor, den 47-jährigen Eigentümer auch noch abzukassieren, indem sie ihn mit einem handgeschriebenen Brief und einer beigelegten Kalaschnikow-Kugel erpressen wollten und 25.000 Euro forderten.
Bande plante Fäkalien-Folter
Wie "Heute" berichtete, führten die hochkriminellen Halbstarken sogar eine Folterliste und notierten minutiös die Methoden, mit denen sie ihre potenziellen Opfer quälen wollten. "Zwei Komplizen schleppen den (sic!) Opfer in einen Wald und wird dann mit zwei Softair-Pistolen zerfetzt", lautet Methode eins. Gefolgt von: "Muss Urin, Fäkalien trinken/essen".
Nun taucht eine weitere Liste auf, die auf noch mehr Opfer schließen lässt. Es sind drei Namen notiert: Person Nummer eins "wird noch gesucht". Die Personen zwei und drei seien "schon im Visier".
Die extreme Skrupellosigkeit und Planung der Jugendlichen macht nach "Heute"-Infos selbst erfahrene Kriminalbeamte sprachlos. Derzeit ermittelt die Polizei noch an dem Fall. Danach wird die Staatsanwaltschaft auf Hochtouren an einer Anklage gegen die Bande arbeiten. Denn die Teenager sollen noch heuer wegen versuchter absichtlicher schwerer Körperverletzung sowie Erpressung und Nötigung, bewaffnetem Raub und Brandstiftung vor Gericht gestellt werden soll.
Auch illegaler Waffenbesitz wird ihnen zum Teil vorgeworfen. Denn am Handy eines Verdächtigen tauchten Fotos von Sturmgewehren auf. In einem gestohlenen Auto, das mittlerweile dem Besitzer zurückgegeben werden konnte, fanden Beamte tatsächlich eine Kalaschnikow im Kofferraum. Die Schusswaffe hatte allerdings einen verschweißten Lauf und war somit nicht einsatzfähig. Nach weiteren (scharfen) Waffen der Bande wird fieberhaft gesucht.
So narrt Schutzgeld-Bande Polizei und Justiz
Mehrere Attacken binnen kürzester Zeit führten zu Festnahmen. Schon nach 10 Tagen ließ die Justiz zwei Verdächtige laufen. Es wurde sogar eine Kalaschnikow sichergestellt.
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Die teils inhaftierten Verdächtigen schweigen eisern, leugnen an der Bande beteiligt gewesen zu sein oder belasten einen Tschetschenen. Der von Anwalt Florian Kreiner verteidigte Jugendliche soll als Mastermind im Hintergrund agiert haben. Der Top-Jurist bestreitet das jedoch und spricht von "konstruierten Vorwürfen". Kreiner hofft, seinen Mandanten bald enthaften zu können. Auch Star-Jurist Philipp Wolm vertritt in der brisanten Causa – wir berichteten. Für alle gilt die Unschuldsvermutung.