Die Polizei fasste eine gewaltbereite Schutzgeld-Bande in Wien. Wie "Heute" berichtete, sind die Verdächtigen erst 15, 16 und 18 Jahre alt. Doch die von den Ermittlern vorgeworfene Taten machen fassungslos: Mit Brandanschlägen und maskierten Überfällen sollen die jungen Männer versucht haben, einen Handyshop-Besitzer aus Wien-Meidling massiv einzuschüchtern – vor Ort kam es zu mehreren Feuerwehr- und Polizeieinsätzen.
Laut den Ermittlungsergebnissen der Kripo boten die Teenager dem 47-jährigen Geschäftsmann nach einem Messerüberfall und einer brutalen Böller-Attacke eine "verlässliche" 24-Stunden-Bewachung um 25.000 Euro an. "Brat, es stehen vier gute Männer zur Verfügung", hieß es in einer SMS.
Aber der indische Inhaber lehnte das "Angebot" ab. Daraufhin sollen die Jugendlichen eine Kalaschnikow-Kugel in einem handgeschriebenen Drohbrief verschickt und sogar Folter-Methoden geplant haben: In einem nahegelegenen Park wurde ein perfider Plan ausgeheckt, den Handy-Shop mit benzingefüllten Glasflaschen in Brand zu setzen. Auch ein 16-jähriger Syrer sollte mithelfen und filmte die Tat mit seinem Handy. Ein geworfener Brandsatz verfehlte die Frau des Besitzers nur knapp.
Brisant: Nur zehn Tage nach der Verhängung der U-Haft am 1. Oktober wurden zwei Teenager von der Justiz bereits wieder enthaftet – und das obwohl einer von ihnen sogar den Molotow-Cocktail geworfen haben soll!
Vom Häf'n in die Klasse: Der 15-Jährige geht mitlerweile in Meidling – als wäre nichts gewesen – wieder in die Schule. Verteidigerin Anna Mair: "Mein Klient ist geständig und bereut zutiefst, was er getan hat. Er hat Bewährungshilfe."
Am heutigen Dienstag lädt die Wiener Polizei Journalisten zum Gespräch in die Wiener Zentrale am Schottenring ein. Der Leiter des Ermittlungsdienstes des LKA Wien, sowie eine Bandenkriminalitäts-Beamtin, werden Einblicke in den unglaublichen Fall der jugendlichen Schutzgelderpresser-Bande geben.