Wien
Bluttat in Wien – Shop-Besitzer soll gefeuert haben
Am Tag nach dem Todesschuss kommen weitere Details ans Licht: Offenbar handelt es sich bei dem festgenommenen Verdächtigen um den Shop-Besitzer.
Aus dem Werbe-Geschäft drang am Sonntag um 14.30 Uhr ein dumpfes Knallen, "dann rannte eine schreiende Frau auf die Straße." Im Anschluss überschlagen sich auf der Simmeringer Hauptstraße die Ereignisse – "Heute" berichtete. Einsatzfahrzeuge von Wega und Polizei rasten zum Tatort. Ein schwerverletzter 38-Jähriger wurde zwar noch versorgt – starb aber im Spital.
Zwei Stunden danach konnte der tatverdächtige Geschäftsinhaber Yusoof A. (34) auf einer Grünfläche bei einem Kindergarten geschnappt, die Waffe sichergestellt werden. Noch am späten Abend wurde dann auch noch die Freundin (26) des 38-jährigen Opfers festgenommen – sie war jene verzweifelte Frau, die von Anrainern auf der Straße gesehen worden war. Mehr dazu hier.
Opfer kam offenbar aus Kärnten
Beim Opfer soll es sich um einen Mann aus Kärnten handeln. Warum er zusammen mit seiner Freundin am Sonntag in Wien war und den 34-jährigen Werbeunternehmer in seinem Geschäft aufsuchte, ist derzeit Gegenstand der Ermittlungen. "Die Aussagen der Beteiligten zeichnen noch kein eindeutiges Bild der Geschehnisse", heißt es von der Polizei. Es dürfte jedoch kurz vor 14.30 Uhr zu einem Streit gekommen sein, bei dem es um Geld ging. Dann soll der Chef in seinem Geschäft abgedrückt haben.
Tatverdächtiger im Grätzl bekannt
Indes ist man vor Ort auch am Montag noch schwer geschockt – die Türe zum Werbe-Shop ist amtlich versiegelt, das Glas zerbrochen. Gerüchte über das mögliche Motiv machen die Runde. Viele Menschen kannten den festgenommenen Unternehmer, der seit etwa einem Jahr tätig war und auch Geschäften in der Umgebung seine Dienste als Werber anbot, persönlich.
"Yusoof hat mir erst vor Kurzem die Fassadenwerbung erneuert – er druckte und montierte mir Schaubilder und wollte noch den Schriftzug erneuern", so Kadim Abd Ali (42), den die Ereignisse betroffen machen. "Ich hatte vor eine paar Tagen noch Kontakt mit ihm. Gestern dachte ich noch, er sei das Opfer und habe ihn angerufen – aber niemand hob ab", so der Inhaber von "Cuccu Friseur" in der Hauffgasse gleich ums Eck.
Polizeieinsatz schon vor Wochen
Berichte über einen Polizeieinsatz, der vor wenigen Wochen im Geschäft des tatverdächtigen Iraners stattgefunden haben soll, dürften stimmen. "Eine afrikanische Kundin hatte Ware reklamiert, Yusoof soll sehr gereizt reagiert haben und es kam zu Handgreiflichkeiten", hört man. Immer wieder sollen die Emotionen mit dem Mann – für den die Unschuldsvermutung gilt – durchgegangen sein. Besonders traurig: Der 34-Jährige soll erst vor Kurzem zum ersten Mal Papa geworden sein. Bei einer Anklage droht dem Mordverdächtigen nun lebenslange Haft.