Wien
Blutiges Gebiss im Wiener Fundservice abgegeben
2022 wurden über 84.000 Fundstücke bei der MA 48 abgegeben. Darunter war durchaus kurioses, etwa ein blutiges Gebiss und ein Waschbecken.
Tag für Tag begeben sich die Mitarbeiter des Wiener Fundservice als Teil der MA 48 auf die Spuren von Sherlock Holmes. Ziel ist es, von ehrlichen Findern oder Bediensteten abgegebene Gegenstände wieder an jene Personen auszufolgen, die sie verloren haben. In rund 60 Prozent der Fälle war das erfolgreich – und das bei 84.644 Gegenständen.
"In einer Millionenstadt etwas zu verlieren und wiederzufinden, ist oft ein Ding der Unmöglichkeit. Deshalb ist es schön zu sehen, dass sich die Wiener unter die Arme greifen und verlorene Gegenstände verlässlich beim Zentralen Fundservice der MA 48 abgeben, wo die Fundstücke für die Besitzerinnen und Besitzer sicher verwahrt werden.", sagt Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky.
Stadt-Detektive
Alle Funde, ausgenommen Schirme und andere Kleinigkeiten, werden elektronisch erfasst und gelagert. Neben den üblichen Verdächtigen wie Geldbörsen, Ausweisen, Schlüssel, Taschen und Regenschirmen landete im vergangenen Jahr auch wieder Skurriles wie ein blutiges Gebiss und ein Schreibtisch beim Zentralen Fundservice der Stadt Wien.
In detektivischer Kleinarbeit stellen die Mitarbeiter des Zentralen Fundservice der Stadt Wien dann Recherchen an, um die rechtmäßigen Besitzer ausfindig zu machen. Je eindeutiger die Gegenstände gekennzeichnet sind – im besten Fall beschriftet – umso leichter ist diese Aufgabe und umso schneller ist das Geldbörsel wieder bzurück. Gelingt dies nicht, wird der Fund ein Jahr lang aufbewahrt.
Kurioses
2022 fanden 13.000 Geldbörsen, 7.000 Taschen, knapp 29.000 Ausweise und Dokumente, 6.300 Handys, 8.700 Schlüssel u.v.m. ihren Weg zur 48er, die das Zentrale Fundservice der Stadt Wien betreibt – und eben auch ein blutiges Gebiss, ein Schreibtisch, Waschbecken, 8 Trompeten und 6 Geigen. Die Rückgabequote kann sich sehen lassen: Knapp 60 Prozent der erfassten Fundgegenstände fanden den Weg zurück zu ihrem rechtmäßigen Besitzer.
Wo gibt man Fundgegenstände ab?
Kleine Funde wie Schlüssel, Kleidungsstücke und andere Alltagsgegenstände können in knapp 100 Fundboxen in ganz Wien anonym und bequem eingeworfen werden. Diese roten Metallcontainer befinden sich in der Nähe der Magistratischen Bezirksämter, beim Wiener Rathaus, bei allen Wiener Mistplätzen und im Nahbereich vieler Polizeidienststellen und sind mit Ausnahme jener auf Mistplätzen rund um die Uhr zugänglich. Sämtliche Fundboxen und persönlichen Abgabestellen sind im Online-Stadtplan der Stadt Wien bzw. in der 48er App abrufbar. Bei wertvollen oder großvolumigeren Funden wird eine persönliche Abgabe empfohlen. Nur so kann ein Eigentumsanspruch geltend gemacht oder ein Finderlohn beansprucht werden.
Was geschieht mit nicht abgeholten Fundgegenständen?
Das Zentrale Fundservice bewahrt nicht abgeholte Gegenstände bis zu einem Jahr auf. Meldet sich der/die Besitzer*in nicht innerhalb dieses gesetzlich vorgeschriebenen Zeitraums, so gehen die Fundgegenstände ins Eigentum der Stadt Wien über. Kleinfunde wie z.B. Hauben oder Regenschirme fallen nicht in diese Regelung, werden aber aus Kulanzgründen für zwei Monate aufbewahrt. Wertgegenstände verwertet die MA 48 über das Wiener Dorotheum, die restlichen brauchbaren Fundsachen über den 48er Tandler. Der Erlös kommt karitativen Einrichtungen zugute.
Tipps für häufig verlorene Gegenstände
Handys: IMEI Nummern/Seriennummern von Handy und SIM-Karte aufheben (findet sich auf der Verpackung)
Schlüssel: angegebene Nummern aufschreiben Ausweise: bitte geduldig sein und nicht sofort neu anfertigen lassen, es dauert mitunter etwas, bis Dinge gefunden und abgegeben werden
Rucksäcke: gut sichtbar mit Namen versehen – vor allem bei Kinderrucksäcken
Generell gilt, wenn etwas verloren gegangen ist: Je eindeutiger die Gegenstände beschrieben werden können und je genauer die Gegenstände gekennzeichnet wurden, desto größer ist die Chance, diese wiederzubekommen.