Ukraine
Blutiger Hammer an EU – Estland kontert Putins Söldnern
Der estnische Außenminister Urmas Reinsalu hat sich für das "Geschenk" revanchiert, das ihm der Chef der russischen Wagner-Gruppe machte.
Wir erinnern uns: Der Gründer der paramilitärischen russischen Wagner-Gruppe, Jewgeni Prigoschin, hat in einem Geigenkasten unlängst einen blutverschmierten Hammer an den Sitz des Europäischen Parlaments geschickt. Das soll seine Reaktion darauf gewesen sein, dass die EU Russland als staatlichen Förderer von Terrorismus mit deutlicher Mehrheit verurteilt hatte.
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Mit dem Hammer-Geschenk spielte Prigoschin offensichtlich auf einen Zwischenfall an, der international für Entsetzen gesorgt hatte: So war ein Video aufgetaucht, in dem Wagner-Söldner einen desertierten und später gefangen genommenen Kollegen mit einem Vorschlaghammer erschlagen haben sollen. "Ein Hund verdient den Tod eines Hundes", kommentierte Prigoschin ungerührt.
"Sie werden auf Prigoschin und seine Komplizen warten"
Der estnische Außenminister Urmas Reinsalu hat Prigoschin nun selbst eine Antwort zukommen lassen, wie er auf Twitter meldete. Er öffnet ebenfalls einen Kasten und enthüllt darin liegende Handschellen. "Ich werde diese an den Hauptsitz des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag schicken, wo sie wegen der Verbrechen gegen das ukrainische Volk auf Prigoschin und seine Komplizen warten werden", sagt Reinsalu.
Ohnehin schlagen die Esten gegenüber Moskau scharfe Töne an. Beim Treffen der Nato-Außenminister in Bukarest haben sie die anderen Bündnisstaaten aufgefordert, deutlich mehr Geld zur Unterstützung der Ukraine in die Hand zu nehmen.
Vorschlag: Ein Prozent des BIP für die Ukraine
Wenn alle Nato-Staaten ein Prozent ihres Bruttoinlandprodukts (BIP) für Waffenlieferungen und andere militärische Hilfe einsetzen würden, könnte das einen strategischen Unterschied machen, sagte Außenminister Reinsalu.
Die estnische Forderung geht weit über die Ziele der meisten Nato-Staaten hinaus. Viele von ihnen kämpfen schon damit, die Zielmarke von zwei Prozent des BIP für die eigenen Verteidigungsausgaben zu erreichen.