"Angebot doch zu günstig"

Black-Friday-Urlaub, dann storniert Reisefirma alles

Ein Black-Friday-Urlaubsdeal brachte eine Tirolerin dazu, ihre bereits gebuchte Reise zu stornieren und neu zu buchen. Kurz darauf bereut sie alles.

Stefan Pscheider
Black-Friday-Urlaub, dann storniert Reisefirma alles
Eine Urlaubsbuchung endete für eine Tirolerin unlängst mehr als frustrierend. Dabei freute sie sich so auf den Urlaub auf Rhodos.
Leserreporter Maria

Nach einem Traumurlaub auf Rhodos im Februar 2023 war für Tirolerin Maria klar, dass sie am selbigen Ort unbedingt wieder Urlaub machen möchte. Bereits wenige Wochen nach dem Aufenthalt buchte sie daher eine Herbstreise für 2024 im gleichen Luxus-Hotel wie im Frühling: "Dort ist es einfach so traumhaft schön, daher haben wir nicht lange hin und her überlegt".

Die Tirolerin war mit dem Angebot von circa 4.900 Euro inklusive Flug (2 Personen) sehr zufrieden und buchte sofort: "Dieses Hotel ist es einfach wert! Es hat auch einen hervorragenden Ruf und ich liebe das Ambiente dort". Doch am Montag stieß Maria völlig unerwartet auf einen Black Friday Deal, der alles auf den Kopf stellte. Demnach wurde dieselbe Reise von einem anderen Anbieter für circa 4300 Euro angeboten, sprich 600 Euro weniger als der bereits gebuchte Trip.

"Zu niedrigen Preis ins System eingetragen"

"Ich zögerte zuerst, stornierte dann aber schließlich die Buchung vom Frühjahr um neu zu buchen. In den Folgetagen kümmerte ich mich um sämtliche Hotel- und Parkplatzreservierungen, die für den Start in München benötigt wurden. Ein erneuter Zeitaufwand von mehreren Stunden", erzählte Maria. Am nächsten Morgen folgte dann der Schock. Der Reiseanbieter stornierte den Traumurlaub.

"Bedauerlicherweise wurden aufgrund einer Umstellung des Systems falsche, das heißt zu niedrige Preise ins System eingegeben. Ihre Reisebestätigung weist einen offensichtlich viel zu niedrigen Reisepreis aus. Wir sehen uns daher veranlasst, den Reisevertrag anzufechten, da wir die gebuchte Reiseleistung nicht zu dem fehlerhaften Reisepreis erbringen können"

Maria traute ihren Augen nicht. Trotz dem hohen Aufwand steht sie jetzt ganz ohne Urlaub da. Die Entscheidung des Unternehmens kann die Tirolerin absolut nicht nachvollziehen: "Jedes Wort in diesem Brief hat mich schockiert. Ich bin einfach so sauer weil ich so viel Zeit reingesteckt habe und jetzt soll alles umsonst gewesen sein. Das stinkt förmlich nach Betrug. Zum Glück habe ich noch nichts bezahlt", ärgert sich Maria.

Erst wenn der Preis des Angebots unrealistisch gering ist, gäbe es für den Veranstalter die Möglichkeit für den Rücktritt

"Eine Anfechtung wäre möglich gewesen"

Mittlerweile konnte die Tirolerin den Schock ein wenig verarbeiten. Den Luxus-Trip auf Rhodos möchte sie sich aber trotzdem nicht entgehen lassen. Trotz der Strapazen buchte sie nun ein drittes Mal: "Ich habe zwar wieder 4.900 Euro bezahlt aber das ist ja eigentlich auch ein guter Deal. Jetzt freue ich mich einfach nur auf den Urlaub!"

"Heute" kontaktierte den Verein für Konsumenteninformation und konnte in Erfahrung bringen, dass eine Anfechtung der Stornierung grundsätzlich möglich gewesen wäre. "Erst wenn der Preis des Angebots unrealistisch gering ist, sodass die Kundin dies hätte bemerken müssen, gäbe es für den Veranstalter die Möglichkeit für den Rücktritt. In dem Fall handelt es sich aber um einen Aktionspreis, der nicht weiter ungewöhnlich erscheint. Da könnte man also wirklich darauf bestehen, dass die Reise durchgeführt wird", so die Beratungsstelle.

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