"Wir stehen ihnen zur Seite"
Bis zu 3.000 €: Neue Geld-Hilfen für Hochwasser-Opfer
Nach den verheerenden Überflutungen in Österreich ist jetzt die Politik gefragt. Finanzminister Magnus Brunner (VP) kündigt Steuererleichterungen an.
Die dramatischen Regenfälle sind vorbei, die angerichteten Schäden sind allerdings enorm. Die aktuellen Daten belegen, dass es sich es am Wochenende um ein 1000-jährliches (!) Hochwasser am Wienfluss gehandelt hat. Jetzt, da sich die Wetterlage beruhigt, steht die Politik unter Zugzwang.
Regierung schnürt Milliarden-Hilfspaket
Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz am Mittwoch präsentierten Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) und Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) eine Reihe von "schnellen und unbürokratischen Maßnahmen", mit denen man den Wiederaufbau nach dem Hochwasser zu unterstützen – "Heute" berichtete.
Primär wird der Katastrophenfonds massiv aufgestockt – und zwar auf eine Milliarde Euro. Dabei werden sowohl Schäden von Privatpersonen und Unternehmen ersetzt, als auch Mittel für beschädigte Infrastruktur von Gemeinden und Bundesländer bereitgestellt. Zudem werden 40 Millionen Euro aus dem Wohnschirm für betroffene Haushalte bereitgestellt.
Steuererleichterungen für Betroffene
Betroffene haben weiters die Möglichkeit, Fristverlängerungen und Erleichterungen bei Zahlungen zu beantragen. Spenden, neue Kleidung, Fahrzeuge und Computer können teils steuerlich abgesetzt werden. Das gab das Finanzministerium am Mittwoch bekannt. Die wichtigsten Eckpunkte sind unter diesem Link abrufbar.
Konkret heißt das: Die Kosten für die Beseitigung von Schäden nach einer Katastrophe, wie das Auspumpen von Kellern, können von der Steuer abgesetzt werden. Auch Reparaturen an Alltagsgegenständen wie Autos, Computern, Kleidung oder Geschirr sind absetzbar – allerdings nur, wenn keine Versicherung oder staatliche Hilfen greifen.
Unternehmen, die durch das Hochwasser neue Investitionen tätigen müssen, können von besonderen Steuervorteilen wie dem Investitionsfreibetrag und der degressiven Abschreibung profitieren. Außerdem sind Betroffene von bestimmten Gebühren befreit, z. B. für neue Dokumente wie Reisepässe, Führerscheine, Fahrzeugzulassungen oder Baugenehmigungen.
Bis zu 3.000 € Freiwilligenpauschale
Das Finanzministerium will auch jene Personen, die in gemeinnützigen Organisationen tätig sind, entlasten. Sie können ein Freiwilligenpauschale von bis zu 50 Euro pro Tag steuerfrei erhalten – maximal jedoch 3.000 Euro im Jahr.
Spenden an begünstigte Einrichtungen wie z.B. freiwillige Feuerwehren oder Rettungsdienste können zudem als Betriebs- oder Sonderausgabe steuermindernd geltend gemacht werden. Wenn jemand z.B. 100 Euro spendet und einen Steuersatz (Grenzsteuersatz) von 30 Prozent hat, beträgt die Steuerersparnis 30 Euro. Zusätzlich sind auf Empfängerseite Leistungen aus dem Katastrophenfonds und Spenden für die Schadensbeseitigung steuerfrei.
Brunner: "Stehen den Menschen zur Seite"
"Ich danke allen Einsatzkräften, die in den betroffenen Regionen im Einsatz sind. Jetzt ist es wichtig zu helfen und die betroffenen Bürgerinnen und Bürger über die signifikanten Erleichterungen, die das Steuerrecht bei Naturkatastrophen ermöglicht, zu informieren. Wir tun unser Bestes, um den finanziellen und organisatorischen Herausforderungen dieser Katastrophen zu begegnen und stehen den Menschen in dieser schweren Zeit zur Seite“, so Finanzminister Magnus Brunner.
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- Nach den verheerenden Überflutungen in Österreich hat die Regierung ein Milliarden-Hilfspaket geschnürt, um den Wiederaufbau zu unterstützen
- Finanzminister Magnus Brunner kündigte Steuererleichterungen und direkte finanzielle Hilfen an, um sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen und Gemeinden bei der Bewältigung der Schäden zu helfen