Bei Schul-Suspendierungen
Bis zu 1.000€ – Wiederkehr fordert Strafen für Eltern
Werden Kinder von der Schule suspendiert, ist ein Gespräch mit den Eltern vorgesehen. Viele verweigern das. Jetzt werden Strafen diskutiert.
Bis zu 1.000 Euro Verwaltungsstrafe sind für den Wiener Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (Neos) vorstellbar, wenn die Eltern das Gespräch nach der Schulsuspendierung verweigern.
Strafen, wenn sich Eltern "nicht um Erziehung kümmern"
Er sei für Strafen, wenn sich Eltern nicht um die Erziehung der Kinder kümmern, so Wiederkehr im Gespräch mit der "Presse". Das sei für ihn eben der Fall, wenn die Eltern das verpflichtende Gespräch nach der Suspendierung ihres Kindes nicht wahrnehmen. Dann könnte er sich gestaffelte Strafen bis zu 1.000 Euro vorstellen.
Wiederkehr hatte solche mögliche Strafen bereits vor einigen Wochen angesprochen. Allerdings ist Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) gegen diesen Plan. Er lehnte den Vorschlag im Rahmen eines Pressegesprächs ab. Zum Nachteil für Wiederkehr, denn ohne bundesgesetzliche Änderung ist es nicht möglich, bei Nichteinhaltung der Gesprächsverpflichtung Strafen verhängen zu können.
814 Suspendierungen in einem Jahr
Im vergangenen Schuljahr gab es in Wien 814 Suspendierungen, die meisten davon in Mittelschulen. Im letzten Schuljahr ohne Pandemie-Einschränkungen (2018/19) waren es nur 303 Suspendierungen, die Zahl hat sich also mehr als verdoppelt.
Das kann auch schon die Jüngsten treffen, im vergangen Schuljahr wurden alleine 116 Volksschüler suspendiert. Eine Suspendierung kann die Schüler aber auch mehrfach treffen. Die insgesamt 814 Suspendierungen teilen sich auf 664 Schüler auf, der Großteil ist männlich. Die Suspendierung greift, um Gewalt von Mitschülern und Lehrern abzuwenden, aber ist keine Präventionsmaßnahme.