Streit mit dem Bund

Strafen für Eltern: Wiens Vize greift Minister an

Bildungsstadtrat Wiederkehr will Eltern, die sich nicht um den Schulerfolg der Kinder kümmern, mit Verwaltungsstrafen belegen. Der Bund lehnt das ab.

Wien Heute
Strafen für Eltern: Wiens Vize greift Minister an
Vizebürgermeister und Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr fordert Verwaltungsstrafen für Eltern, die sich nicht um den Bildungserfolg ihrer Kinder kümmern. 
Sabine Hertel

Verweigern Eltern Gespräche an den Schulen und kümmern sich nicht um den Bildungserfolg des Nachwuchses, sollen sie mit Verwaltungsstrafen bedacht werden – zumindest, wenn es nach dem Wiener Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr geht. 

"Kopf in den Sand stecken löst Problem nicht"

Gänzlich anders sieht das Bildungsminister Martin Polaschek: Dieser lehnte Dienstag im Rahmen eines Pressegesprächs die Forderung ab (obwohl das Teil des türkis-grünen Regierungsprogrammes ist).

Wiederkehr zeigt sich verwundert: "Den Kopf in den Sand zu stecken wird das Problem, das wir sehen, nicht lösen. Wenn Schüler zu Gewalt, Mobbing oder Homophobie neigen, und das deren Eltern nicht interessiert, muss es in letzter Konsequenz auch die Möglichkeit von Strafen geben."

Er habe sich von Bildungsminister Polaschek erwartet, dass er das Problem nicht verharmlost, so Wiederkehr weiter. Man müsse stattdessen "österreichweit an einem Strang ziehen, um die Situation an den Schulen zu verbessern."

Verpflichtende Gespräche mit Eltern

Wiederkehr verweist zudem auf das Gewaltschutzpaket, das Wien bereits auf den Weg gebracht hat. So haben etwa betroffene Schulen die Möglichkeit, auf Hilfe durch Schulsozialarbeiter sowie externe Anbieter zurückgreifen zu können. Neben zusätzlichen Time-out Möglichkeiten gibt es in Wien mit Einführung des Gewaltschutzpakets bei Suspendierungen von Schülern auch verpflichtende Gespräche mit den Eltern.

Allerdings ist es ohne bundesgesetzliche Änderung nicht möglich, bei Nichteinhaltung der Gesprächsverpflichtung Verwaltungsstrafen verhängen zu können, sondern es kann lediglich die Kinder- und Jugendhilfe eingeschalten werden.

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    Martin Juen / SEPA.Media / picturedesk.com

    Auf den Punkt gebracht

    • Der Wiener Bildungsstadtrat Wiederkehr möchte Eltern, die sich nicht um den Bildungserfolg ihrer Kinder kümmern, mit Verwaltungsstrafen belegen, während Bildungsminister Polaschek diese Forderung ablehnt
    • Wiederkehr betont, dass das Problem nicht gelöst werde, wenn man den Kopf in den Sand steckt, und plädiert stattdessen für eine koordinierte Maßnahme zur Verbesserung der Situation an den Schulen
    • Der Wiener Bildungsstadtrat Wiederkehr fordert Verwaltungsstrafen für Eltern, die sich nicht um den Bildungserfolg ihrer Kinder kümmern, während Bildungsminister Polaschek diese Forderung ablehnt
    • Wiederkehr plädiert für eine koordinierte Maßnahme zur Verbesserung der Situation an den Schulen und weist auf das Wiener Gewaltschutzpaket hin, das verpflichtende Gespräche mit den Eltern vorsieht, denen bei Nichteinhaltung jedoch keine Verwaltungsstrafen drohen
    red
    Akt.