Bewegender Abschied von getötetem Polizisten Rouven L.

"Rouven L. starb, weil er bei einer politischen Veranstaltung ein wichtiges Grundrecht unserer Demokratie verteidigte: Die Meinungsfreiheit", sagte die deutsche Bundestagspräsidentin Bärbel Bas im Rahmen einer Gedenkminute.

Der 29-jährige Polizist war nur Tage zuvor an den Folgen eines brutalen und feigen Messerangriffs am 31. Mai auf dem Mannheimer Marktplatz gestorben. Der Vorfall schockte weit über die deutschen Grenzen hinaus – auch "Heute" berichtete ausführlich.

Ganz Deutschland trauert. Im Heimatort des Getöteten, Neckarbischofsheim, versammelten sich Freitagabend Tausende, um Abschied zu nehmen. Bürgermeister Thomas Seidelmann: "Es war nicht irgendein Polizist, der um sein Leben kämpfte. Es war Rouven, einer von hier, einer von uns, ein Freund meiner eigenen Familie. Seit diesem Moment ist die Welt eine andere."

"Einer von uns" – diese Worte prägen auch die zahlreichen Nachrufe der deutschen Blaulichtfamilie. Die Polizei Thüringen kondolierte mit einem Video, in dem Kollegen in Uniform diesen Satz wiederholen. Es ist Rouven L. gewidmet.

Andere Polizei-Behörden beteiligten sich an der nationalen Gedenkminute, formierten ihre Mannschaften teils zu einem großen R: "Zum Gedenken an unseren durch einen Messerangriff getöteten Kollegen Rouven und zum Zeichen unserer Verbundenheit stand heute um 11.34 Uhr, genau eine Woche nach dem Zeitpunkt des Angriffs auf dem Mannheimer Marktplatz, eine Minute lang alles still", schreibt die Polizei Mannheim.

Auch in Berlin gingen Tausende Würdenträger und Gesetzeshüter am Freitag auf die Straße. Polizisten in Uniform zogen in einem Schweigemarsch für ihren ermordeten Mannheimer Kollegen vom Potsdamer Platz zur Landesvertretung Baden-Württemberg. Viele von ihnen trugen dabei rote Rosen.

Auf dem Marktplatz von Mannheim legte Angehörige zusammen mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann und anderen Spitzenpolitikerin Trauerkränze und Blumen ab. Der Mama des 29-Jährigen standen dabei Tränen im Gesicht. Die Gedenkstätte am Tatort wurde zuvor in "Rouven-L.-Platz" umbenannt, rund 1.500 Menschen waren beim Abschied von dem Getöteten hier anwesend.