Ukraine

Belarussischer General wegen Invasion zurückgetreten

Der Generalstabchef der belarussischen Streitkräfte will den Krieg in der Ukraine nicht unterstützen. Auch das Militär soll sich dagegen weigern,

Teilen
Generalmajor Viktor Gulewitsch (ganz links) wollte die Invasion offenbar nicht mittragen.
Generalmajor Viktor Gulewitsch (ganz links) wollte die Invasion offenbar nicht mittragen.
Gavriil Grigorov / Tass / picturedesk.com

Ein hochrangiger General aus dem mit Russland verbündeten Belarus stellt sich jetzt gegen den Angriffskrieg von Wladimir Putin. Das berichtet die britische "Daily Mail". Viktor Gulewitsch, der auch stellvertretender Verteidigungsminister sein soll, soll Berichten zufolge seinen Rücktritt eingereicht haben. Der angebliche Grund: Er könne die russische Invasion im Nachbarland Ukraine nicht unterstützen.

 Alle Entwicklungen im Ukraine-Krieg findest du hier >>

In einer Rücktrittserklärung an den Verteidigungsminister soll Gulewitsch argumentiert haben, dass sich die belarussischen Streitkräfte weigern, an den kriegerischen Kampfhandlungen in der Ukraine teilzunehmen und deswegen keine einzige vollständige Bataillonstruppe aufgestellt werden konnte.

Sanktionen auch gegen Gulewitsch

Gulewitsch steht wegen seiner Nähe zu Wladimir Putin neben vielen anderen Belarussen auf der Sanktionsliste vieler westlicher Staaten. Ihm wird vorgeworfen, gemeinsame Militärübungen mit Russland geleitet und zugestimmt zu haben, russische Truppen an der Grenze zur Ukraine zu stationieren. Das britische Außenministerium hatte zuvor erklärt, das belarussische Militär habe "die russische Invasion der Ukraine unterstützt und ermöglicht", indem es russischen Truppen erlaubt habe, sich an der Grenze zur Ukraine zu stationieren.

In der Erklärung heißt es weiter: "Die Aufklärungsarbeit mit den Befehlshabern der militärischen Einheiten hat keine Ergebnisse gebracht. Ich habe den Mut anzunehmen, dass die Ersetzung der Befehlshaber dieser militärischen Einheiten, die die Bildung von Gruppen vor Ort nicht organisieren konnten, nicht zu dem gewünschten Ergebnis führen wird. In Anbetracht der obigen Ausführungen bitte ich Sie um Ihre Entscheidung meinen Rücktritt anzunehmen."

Belarus bestreitet Rücktritt

Ein Foto des Briefs wurde vom ehemaligen stellvertretenden Verteidigungsminister der Ukraine, Alexander Nosov, veröffentlicht und wurde seither zahlreich in sozialen Netzwerken geteilt. Eine Verifizierung des in russischen Schriftzeichen verfassten Schreibens ist derzeit noch ausständig.

Das Ministerium in Minsk hat die Behauptungen jedenfalls bestritten und erklärte, die belarussischen Verbände und Militäreinheiten seien "zu 100 Prozent" besetzt. Ein Berater des ukrainischen Präsidenten erklärte unterdessen, er prüfe die Informationen über den Rücktritt von Herrn Gulewitsch.

1/64
Gehe zur Galerie
    <strong>21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist.</strong> Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, <a data-li-document-ref="120079782" href="https://www.heute.at/s/magdeburg-terrorist-war-bekannter-anti-islam-aktivist-120079782">die aus Saudi-Arabien flüchteten.</a>
    21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
    REUTERS