Ukraine

"Beispiellose" Cyberattacke gegen die Krim läuft

Erst wurde das Hauptquartier der russischen Schwarzmeerflotte mit Raketen beschossen, dann folgte eine massive Cyberattacke auf die Krim.

20 Minuten
Ein Satellitenbild zeigt Sewastopol nach einem ukrainischen Raketenangriff.
Ein Satellitenbild zeigt Sewastopol nach einem ukrainischen Raketenangriff.
BlackSky via REUTERS

Nach einem ukrainischen Raketenangriff ist im Hauptquartier der russischen Marine auf der annektierten Halbinsel Krim ein Feuer ausgebrochen. Derzeit liefen die Löscharbeiten am Hauptquartier der Schwarzmeerflotte, teilte der Gouverneur der Stadt Sewastopol, Michail Raswoschajew, am Freitag in Online-Netzwerken mit. Nach Angaben des Gouverneurs der Krim, Sergej Aksjonow, schoss das russische Luftabwehrsystem einen Marschflugkörper über der Halbinsel ab.

Der oppositionelle Telegram-Kanal Crimeanwind berichtete unter Berufung auf Augenzeugen von mehreren schweren Explosionen. Auf einem Foto waren zudem Schäden am Gebäude zu erkennen. Sewastopol auf der seit 2014 von Russland annektierten Halbinsel ist der Stützpunkt der russischen Schwarzmeerflotte. Schiffe dieser Flotte beschießen regelmäßig mit Raketen ukrainisches Gebiet. 

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    Ukrainische Soldaten mit einem amerikanischen Bradley-Schützenpanzer in der zurückeroberten Frontstadt Orichiw am 17. September 2023.
    Ukrainische Soldaten mit einem amerikanischen Bradley-Schützenpanzer in der zurückeroberten Frontstadt Orichiw am 17. September 2023.
    Oliver Weiken / dpa / picturedesk.com

    Cyberattacke gegen Krim nach Raketenangriff

    Nach dem ukrainischen Raketenangriff auf das russische Marinehauptquartier auf der Krim ist die Halbinsel nach russischen Angaben das Ziel einer "beispiellosen" Cyberattacke geworden. Der Cyberangriff richte sich gegen die Internetdienstleister auf der Halbinsel, teilte ein Berater des Gouverneurs der Krim am Freitag im Onlinedienst Telegram mit, ohne direkt einen Zusammenhang zwischen den beiden Angriffen herzustellen. "Wir sind dabei, die Internet-Pannen auf der Halbinsel zu beheben."

    Die USA stellen der Ukraine indes zur Verteidigung gegen den Aggressor Russland weitere Militärhilfe bereit. Neu genehmigt werden Waffen und Ausrüstung im Wert von 128 Millionen Dollar aus Beständen des US-Militärs, wie das Außenministerium in Washington am Donnerstag mitteilte. Das Pentagon werde zudem Waffen und Ausrüstung im Wert von 197 Millionen US-Dollar bereitstellen, die bereits zuvor genehmigt wurden. Das Paket mit einem Gesamtwert von rund 325 Millionen Dollar umfasst nach Angaben aus dem Pentagon unter anderem Artilleriemunition und Systeme zur Abwehr feindlicher Luftangriffe. Die aus Kiew geforderten ATACMS-Raketen mit einer Reichweite von bis zu 300 Kilometer sind darin nicht enthalten.