4,8 Millionen Euro Preisgeld

Bei Show von MrBeast nehmen Kandidaten den Tod in Kauf

Für eine Rekordgage von 100 Mio. Dollar produzierte der erfolgreichste YouTuber eine Gaming Show, die schon vor ihrem Start für Schlagzeilen sorgte.

Nick Wolfinger
Bei Show von MrBeast nehmen Kandidaten den Tod in Kauf
Amazon MGM Studios

Mit 337 Millionen Abonnenten ist MrBeast der erfolgreichste Youtuber aller Zeiten. Mit nur 26 Jahren erreichte der US-Amerikaner mit dem bürgerlichen Namen James Donaldson den Streaming-Olymp. "Forbes" schätzte sein Vermögen 2022 auf 440 Millionen Franken, "Time" zählte ihn 2023 zu den 100 einflussreichsten Menschen der Welt.

Die steile Karriere des Streamers

Nach dem Start seines Youtube-Kanals im Alter von nur 13 Jahren ging er 2017 das erste Mal viral, als er sich während 44 Stunden filmte, wie er bis 100.000 zählte. Seither baute sich Donaldson einen Ruf als "Wohltäter" auf, da er in seinen Produktionen meist einen Teil seiner Einnahmen an Mitwirkende oder Bedürftige verschenkte. So drückte er etwa Kellnerinnen und Uber-Fahrern Tausende von Dollars an Trinkgeld in die Hand.

Ruf als Wohltäter

Seine grössten Erfolge feierte er jedoch mit Videos wie "Ich habe 100 Häuser gebaut und sie verschenkt", "Ich habe jeden Hund im Zwinger adoptiert" oder "Ich habe 100 Brunnen in Afrika gebaut". Einige Fans fordern darum einen Friedensnobelpreis für MrBeast. Die 41-jährige alleinerziehende Mutter Nyoka Bell aus Jamaika nannte ihr neues Zuhause "einen Segen", wie "Jamaica Star" berichtet. Kritiker monieren jedoch, dass MrBeast Arme für Klicks missbraucht.

100-Millionen-Deal mit Amazon

Sein bisher erfolgreichstes Video mit fast 500 Millionen Aufrufen ist eine Nachstellung der erfolgreichen Netflix-Produktion "Squid Game". Im März wurde schließlich bekannt, dass MrBeast einen 100-Millionen-Deal mit Amazon einging, um eine exklusive Show zu produzieren. Er ist damit der erste Youtuber, der versucht, seine Erfolgsgeschichte auch abseits der Plattform fortzuschreiben. Ob das gelingt, wird sich nun in den folgenden Wochen zeigen.

Diesen Mittwoch, am 19. Dezember, geht die erste Folge der Show online. Rund zwölf Millionen Franken haben MrBeast und Amazon Prime in den Spielplatz der Sendung investiert. "Mit Worten lässt sich kaum beschreiben, wie verrückt die Kulissen sind und wie verrückt die Show wurde", schreibt der 26-jährige Youtuber auf Instagram.

Geschlossene Anlage wie bei "Squid Game"

Die Anlage in Toronto umgibt ein Wassergraben. Den 1.000 Kandidatinnen und Kandidaten der Show stehen ein Fussballplatz, ein Basketballfeld und einige Cafétischchen zur Verfügung. Übernachten müssen sie in einer von zwölf Baracken.

Aber eigentlich dreht sich alles um die Glasbox in der Mitte der Anlage. Das Preisgeld von fünf Millionen US-Dollar ist darin in Bar gestapelt. In bewährter Game-Show-Manier müssen die Teilnehmer in verschiedenen Aufgaben bis an ihre körperlichen und psychischen Grenzen gehen. Reich wird jedoch nur, wer sich gegen die 999 anderen Kandidatinnen und Kandidaten durchsetzt und alle Aufgaben meistert.

Tod muss in Kauf genommen werden

"Aufgaben" dürfen in diesem Fall eine Beschönigung sein. Die Bewerberinnen und Bewerber mussten vor dem Start der Aufzeichnung einer Erklärung unterschreiben, die es in sich hat. Ein Kandidat zeigt seinen Vertrag "The Times", die ihn wie folgt wiedergibt: "Ich verstehe, dass diese Aktivitäten zum Tod, zu Krankheit oder schweren Körperverletzungen führen können, einschliesslich, aber nicht beschränkt auf Erschöpfung, Dehydrierung, Überanstrengung, Verbrennungen und Hitzschlag."

Laufende Klage wegen Bedingungen am Set

Mehrere Teilnehmende mussten während der Dreharbeiten wegen psychischer und physischer Beschwerden ins Spital. Noch vor Start der Show reichten daher im September fünf Frauen Klage gegen die beteiligten Produktionsfirmen wegen "unmenschlicher Arbeitsbedingungen" von Nahrungs- und Schlafentzug bis hin zu sexueller Belästigung durch Produktionsmitarbeiter ein – und unterzogen den bis dahin tadellosen Ruf des Youtubers einer ersten Belastungsprobe. "MrBeast hat eine Untersuchung gestartet, um von diesen Erfahrungen zu lernen", sagte ein Sprecher gegenüber der "New York Times".

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    Auf den Punkt gebracht

    • MrBeast, der erfolgreichste Youtuber mit 337 Millionen Abonnenten, hat eine umstrittene Gaming-Show namens "Beast Games" gestartet, die mit einem Preisgeld von fünf Millionen Dollar lockt.
    • Die Show, die in Zusammenarbeit mit Amazon Prime produziert wurde, steht bereits vor ihrem Start in der Kritik, da mehrere Teilnehmer wegen unzumutbarer Bedingungen und gesundheitlicher Beschwerden Klage eingereicht haben.
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