Politik
Bei Rauswurf gibt's für Sidlo kein Geld
Am 10. Dezember findet wegen Peter Sidlo eine außerordentliche Hauptversammlung der Casinos Austria statt. Wird er wie erwartet abberufen, verliert er seine finanziellen Ansprüche.
Die Hauptversammlung wurde von der Sazka-Gruppe beantragt. Sie ist mit 38,29 Prozent der größte Casinos-Aktionär. Die Tschechen hatten bereits im Vorfeld vor der Bestellung Sidlos zum Finanzvorstand gewarnt.
Abwahl möglich
Stimmt einer der beiden anderen Großaktionäre (die Republik hält 33,24 Prozent, Novomatic 17,19 Prozent, Anm.) mit Sazka für die Abberufung, ist Peter Sidlo nach acht Monaten schon wieder Geschichte bei den Casinos. Der FP-Bezirksrat war am 1. Mai in den Vorstand berufen worden, er ist auf drei Jahre bis 2022 bestellt.
Seine Gage: heuer 350.000 Euro fix, ab 2020 dann 400.000 Euro plus maximal 100 Prozent Bonus. Bitter allerdings für ihn: Dieser Vertrag ist nichtig, wenn ihm die Hauptversammlung das Vertrauen entzieht, so der Sprecher der Casinos auf "Heute"-Anfrage. Das heißt: Sidlo bekäme ihn nicht ausbezahlt. Bis 2022 hätte er im besten Fall rund 1,2 Millionen Euro kassiert.
So lief es vorher
Beim Vorstandsduo, das weichen musste, lief das anders: Alexander Labak erhielt laut "Standard" fast zwei Millionen Euro für entgangene Gehälter, Boni und Abfertigungszahlungen. Zudem darf er noch bis Jahresende seinen Dienstwagen nutzen.
Dietmar Hoscher, Ex-Abgeordneter der SPÖ, darf im Unternehmen bleiben, erhielt trotzdem über 1,2 Millionen an Boni und Urlaubsersatz, seine Pensionsrechte bleiben aufrecht, über ein Dienstauto kann er weiter verfügen. Für die Räumung seines Vorstandszimmers hatte er drei Wochen (!) Zeit.
Urlaubsanspruch
Sidlo befindet sich seit Anfang September auf Urlaub. Er hatte den Aufsichtsrat darum ersucht, bis die internen Untersuchungen abgeschlossen sind. Ende November soll es so weit sein. Da er erst kurz im Unternehmen jobbt, ist sein Urlaubsanspruch mittlerweile aufgebraucht. Ihm wurde aber ein Urlaubsvorgriff ermöglicht.
Ex-Infrastrukturminister Norbert Hofer (FPÖ) verteidigte gestern die Casinos-Postenbesetzungen. Sie seien "transparent abgelaufen".