Bei Olympia angefeindet, jetzt sie als Wednesday viral

Sie gilt als Wunderkind des Eiskunstlaufs. Kamila Valieva verzückt Experten mit ihrem Können. Im vergangenen Winter wurde die Teenagerin für viele Sportfans aber auch zum Feindbild.

Vor den Olympischen Winterspielen in Peking gab sie eine positive Dopingprobe ab. Sie konnte aus rechtlichen Gründen dennoch antreten, lief aufs Stockerl. Keine Medaillen-Gewinnerin durfte deshalb Edelmetall in Empfang nehmen - hinter dem gesamten Ergebnis steht ein Fragezeichen. Zumindest noch ist Valieva ist Team-Olympiasiegerin. Auf die 15-Jährige prasselte Kritik ein, in den sozialen Medien wurde sie angefeindet, in ihrer Heimat Russland zur Heldin hochstilisiert und von Präsident Wladimir Putin wenige Wochen vor dessen Start des Angriffskrieges gegen die Ukraine für seine Weltanschauung instrumentalisiert.

Nicht einmal ein Jahr später geht Valieva nun viral. Kein Doping, keine Politik - dieses Mal wegen ihrer athletischen Künste. Bei den russischen Meisterschaften schlüpft sie in ein Wednesday-Addams-Kostüm, baut in ihre Darbietung auf dem Eis Elemente der Netflix-Hit-Serie ein. Sie kopiert den Wednesday-Tanz und wird dafür gefeiert. Vor allem in der westlichen Welt.

Valieva und die Ereignisse des Winters 2022 sind dabei kaum jemandem der überwiegend jungen Wednesday-Fans ein Begriff. Valieva wird im Abstand von nur zehn Monaten vom Sinnbild für das russische Staatsdoping zum viralen Tik-Tok-Star. Bemerkenswert: In den Kommentarrubriken der sozialen Medien fragt kaum jemand nach ihrer Wertung und dem Ergebnis. Im Fokus steht ihre künstlerische Darbietung und der Vergleich zur fiktiven Figur Wednesday Addams, gespielt von Jenna Ortega. Der "Netflix-Tanz" bringt Valieva Silber der russischen Meisterschaften ein.