22 Millionen, 74 Mitarbeiter

"Bedauern den Schritt" – das sagt Firma zu Mega-Pleite

Die Großinsolvenz einer Baufirma in OÖ steht exemplarisch für die Krise der Branche. Die Chefs des Unternehmens erklären, wie es dazu kam.

Oberösterreich Heute
"Bedauern den Schritt" – das sagt Firma zu Mega-Pleite
Die Baubranche steckt in der Krise. Eine riesige Pleite erschütterte den Wirtschaftsstandort im Herbst.
Bild: iStock

Strenge Regeln bei der Finanzierung von Eigenheim, hohe Kreditzinsen, Verunsicherung und Konsumflaute. Die aktuellen wirtschaftlichen Probleme schlagen vor allem in der Baubranche voll durch.

Der Alpenländischem Kreditorenverband (AKV) hat zuletzt die größten Insolvenzen des Landes veröffentlicht. An der Spitze steht die Pleite der Linzer WRS Energie- und Baumanagement GmbH. Das im Bezug auf die vorhandenen Passiva mit Respektabstand bedeutendste Insolvenzverfahren der ersten drei Quartale stellt jenes der "WRS Energie- und Baumanagement GmbH" mit Sitz in 4040 Linz dar, berichtet der Verband.

In diesem Verfahren seien bislang rund EUR 22 Mio. an Forderungen angemeldet. "Aufgrund der Tatsache, dass die Anmeldefrist noch nicht abgelaufen ist, werden sich die angemeldeten Forderungen jedoch aller Voraussicht nach noch erhöhen", so die düstere Prognose.

Bei Bekanntwerden der Insolvenz im Herbst hat sich das Unternehmen selbst an die Öffentlichkeit gewandt. "Aufgrund des derzeit schwierigen Marktumfeldes in der Baubranche und der starken Preissteigerungen", die man nicht komplett an die Kunden weitergegeben konnte, sei es zu einer negativen Entwicklung und einer angespannten Liquiditätssituation gekommen. "Dies verschärfte sich durch den Zahlungsausfall von mehreren Hauptkunden."

Sanierung war "nicht finanzierbar"

"Wir bedauern diesen Schritt außerordentlich. Wir sahen uns gezwungen, den Konkursantrag zu stellen, um weiteren Schaden von den Gläubigern abzuwenden. Ein Sanierungsverfahren war nicht finanzierbar", so die Geschäftsführung der WRS Energie- u. Baumanagement GmbH.

Trotz "größter Anstrengungen" von Geschäftsführung und der gesamten Belegschaft habe man die Insolvenz nicht abwenden können. Ob eine kurzfristige Unternehmensfortführung darstellbar ist, müsse der Insolvenzverwalter entscheiden.

Betroffen sind neben dem Hauptsitz in Linz drei Niederlassungen in Thaur, Graz und Wien mit insgesamt 74 MitarbeiterInnen, die in Voll- oder Teilzeit beschäftigt sind. "Die MitarbeiterInnen wurden im Rahmen einer Informationsveranstaltung in Kenntnis gesetzt", teilte das Unternehmen mit. Sie müssen jetzt um ihre Jobs zittern.

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    HBF/Karlovits

    Auf den Punkt gebracht

    • Die Großinsolvenz der Linzer WRS Energie- und Baumanagement GmbH, die mit rund 22 Millionen Euro an Forderungen die größte des Landes ist, verdeutlicht die Krise in der Baubranche, die durch strenge Finanzierungsregeln, hohe Kreditzinsen und Konsumflaute verschärft wird
    • Trotz größter Anstrengungen und bedingt durch Zahlungsausfälle mehrerer Hauptkunden, sah sich das Unternehmen gezwungen, Konkurs anzumelden, was 74 Mitarbeiter in Unsicherheit über ihre berufliche Zukunft versetzt
    red
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