Welt

BBC-Moderator soll Teenager Sexfotos abgekauft haben

Ein bekannter Moderator steht im Verdacht, einer minderjährigen Person Tausende Pfund als Gegenleistung für explizite Bilder überwiesen zu haben.

Ärger bei der BBC: Am 8. Juli 2023 wurde bekannt, dass ein Moderator an einen oder eine Minderjährige im Alter von 17 Jahren Geld für explizite Fotos überwiesen hatte.
Ärger bei der BBC: Am 8. Juli 2023 wurde bekannt, dass ein Moderator an einen oder eine Minderjährige im Alter von 17 Jahren Geld für explizite Fotos überwiesen hatte.
REUTERS

Der britische Rundfunksender BBC hat einen seiner Mitarbeiter nach Vorwürfen sexuellen Fehlverhaltens freigestellt. In einer am Sonntag veröffentlichten Erklärung hieß es, "ein männlicher Mitarbeiter" sei "suspendiert" worden. Zuvor hatte die Zeitung "Sun" eine Frau mit der Aussage zitiert, ein namentlich nicht genannter BBC-Moderator habe ihrem damals 17-jährigen Kind über einen Zeitraum von drei Jahren mehrere zehntausend Pfund für pornografische Fotos gezahlt.

Der Sender arbeite "so schnell wie möglich daran, die Fakten zu ermitteln, um die nächsten Schritte festzulegen", hieß es nun in der BBC-Erklärung.

Anzeige im Mai, Moderator arbeitete weiter

Nach dem Bekanntwerden der "zutiefst besorgniserregenden Vorwürfe" hatte Kulturministerin Lucy Frazer zuvor BBC-Generaldirektor Tim Davie bei einem Gespräch zu weiteren Schritten gedrängt. Angesichts der Art der Anschuldigungen sei es wichtig, dass die BBC nun "den nötigen Freiraum" bekomme, "um die Fakten zu ermitteln und geeignete Maßnahmen zu ergreifen", schrieb Frazer im Onlinedienst Twitter. Davie habe ihr versichert, "dass die BBC schnell und sensibel ermittelt".

Der "Sun" zufolge hatte sich die Familie bereits im Mai bei der BBC beschwert – der Moderator blieb demnach jedoch noch mehrere Wochen auf Sendung. Der Sender hatte zunächst erklärt, dass er alle in dem Bericht erhobenen Anschuldigungen "sehr ernst nimmt" und entsprechende "Mechanismen zum proaktiven Umgang damit" eingerichtet habe. In ihrer aktuellen Erklärung bestätigte die BBC nun, "erstmals im Mai von einer Beschwerde erfahren" zu haben.

Innenministerin fordert Untersuchung

In einer internen E-Mail an die Mitarbeitende, die auf der BBC-Website zitiert wird, erklärte Davie, dass er "die unbegründeten Gerüchte, die im Internet über einige unserer Moderatoren verbreitet werden, auf das Schärfste verurteilt".

Die ehemalige Innenministerin und Abgeordnete der regierenden konservativen Partei, Priti Patel, forderte "eine vollständige und transparente Untersuchung" des Falls. Die oppositionelle Labour-Abgeordnete Rachel Reeves sagte dem Sender Sky News am Sonntag, "die BBC, aber auch die anderen Sender, müssen sich zusammenreissen, denn man scheint von einem Skandal zum nächsten zu schlingern".

Erst im Mai war der britische Star-Moderator Phillip Schofield vom Sender ITV zurückgetreten, nachdem er eine "unkluge, aber nicht illegale" Beziehung mit einem jungen Kollegen zugegeben hatte. Im April musste der damalige BBC-Vorsitzende wegen eines verschwiegenen Darlehens an Ex-Premierminister Boris Johnson seinen Hut nehmen.

1/50
Gehe zur Galerie
    <strong>21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert</strong>. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. <a data-li-document-ref="120073491" href="https://www.heute.at/s/fuer-490-euro-voellig-ungeniessbares-schulessen-serviert-120073491">"Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.</a>
    21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. "Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.
    privat, iStock
    An der Unterhaltung teilnehmen