Fussball
Bayern-Boss Kahn schießt gegen den Video-Schiri
Die Wogen in der deutschen Bundesliga gehen hoch. Nach mehreren strittigen Entscheidungen ist der Video-Schiedsrichter (VAR) hart in der Kritik.
Das nicht gegebene Elfer-Foul von Dortmunds Karim Adeyemi gegen Eintracht Frankfurt am vergangenen Wochenende löste einen Sturm der Entrüstung bei unseren Nachbarn aus, schließlich war es nur die Spitze von mehreren VAR-Fehlentscheidungen in den letzten Wochen. "Mir ist es ohne VAR lieber. Wenn der Schiedsrichter einen Fehler macht, ist das menschlich, aber doch nicht, wenn wir einen Videoassistenten haben", schäumte etwa Eintracht-Boss Markus Krösche.
Kahn-Kritik am Video-Referee
Ungewohnt scharfe Töne kommen auch vom Bayern-Vorstandsvorsitzenden Oliver Kahn , der gegenüber der "Bild" kritische Worte für den Video-Schiedsrichter fand. Auf die Frage, ob der VAR wieder abgeschafft werden solle, sagte Kahn deutlich "Nein", schob jedoch ein Aber hinterher. "Was richtig ist: Einige Entscheidungen, die über den VAR getroffen wurden, waren nicht gut und auch teilweise falsch. Darüber muss man sich Gedanken machen, die Verantwortlichen müssen sich zusammensetzen", forderte der einstige Weltklasse-Torwart.
"Es ist eben das Wesen der Innovation, da geht es schon mal schief und dann muss man es eben wieder ein Stückchen weiterentwickeln. Ich glaube, es hat was die Fairness angeht, den Fußball schon ein Stück weitergebracht, aber was wir jetzt sehen, muss man verbessern", schloss Kahn.
Die deutsche Bundesliga ist jedenfalls nicht die einzige Fußballliga, in der intensiv über den Video-Referee diskutiert wird. Auch im heimischen Fußball sorgten teils katastrophale Fehlentscheidungen zuletzt für Kopfschütteln und lösten harsche Kritik des Sky-Experten Marc Janko aus.
Kommt die Challenge?
Eine mögliche Lösung des Problems brachte nun Eintracht-Coach Oliver Glasner ins Spiel. Der Österreicher plädierte für die Einführung einer "Trainer-Challenge", vergleichbar zum American Football. Dann könnten Betreuer einzelne Situationen durch den Video-Referee überprüfen lassen. VAR-Projektleiter Jochen Drees zeigte sich durchaus offen für den Vorschlag. Dieser muss aber erst durch die obersten Regelhüter des International Football Associations Board (IFAB) abgesegnet werden.