Wegen Russland
Banken raten jetzt zur Bargeldreserve zu Hause
Ein Notgroschen für den Ernstfall: Banken wollen die Bevölkerung sensibilisieren. Viele zum ersten Mal, Bargeld im Haus zu haben.
Seit dem Krieg zwischen Russland und der Ukraine scheint der europäische Wunsch nach immerwährendem Frieden in weite Ferne zu rücken. Der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius mahnte bereits zur Kriegstüchtigkeit. Nun rief der niederländische Verteidigungsminister Ruben Brekelmans dazu auf, sich auf alle möglichen Kriegsszenarien vorzubereiten. Er empfahl, stets etwas Bargeld im Haus zu haben.
Dieser Empfehlung wollen auch die niederländischen Banken folgen, um auf die zunehmenden geopolitischen Bedrohungen vorbereitet zu sein, zitieren niederländische Medien den Sprecher des nationalen Bankenverbands NVB.
Das ist bemerkenswert, weil der Rat dem Geschäftsmodell der Banken widerspricht. Es sei auch das erste Mal, dass die Banken im Land eine solche Empfehlung aussprechen. Einen Schaden befürchten die niederländischen Banken aber nicht: "Wenn jeder ein wenig von seinem Sparkonto abhebt, wird sich das nicht sofort in großen Zahlen niederschlagen", sagt der Sprecher.
Schweizer horten Gold zu Hause
Die Schweiz ist zwar bekannt für ihre Banken, die Bevölkerung lagert aber schon lange Wertsachen zu Hause. Allein Gold liegt laut einer Umfrage oft ungesichert in der Wohnung herum oder ist im Garten vergraben. In den Niederlanden sind je nach Police oft nur Bargeldbeträge bis 500 Euro von der Versicherung gedeckt. In der Schweiz sind Versicherte besser geschützt.
Und Österreich? Eine Erhebung der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) zeigte, hat jeder Österreicher durchschnittlich 102 Euro Bargeld auf Schritt und Tritt dabei. Noch 2021 lag dieser Wert bei 95 Euro. Nach der Corona-Pandemie, als sich das bargeldlose Zahlen großer Beliebtheit erfreute, haben wir die alte Liebe also wieder entdeckt. Auch die Inflation könnte ihren Beitrag geleistet haben.
Die heimische Nationalbank (OeNB) rät zudem zur Aufbewahrung von rund 100 Euro pro Familienmitglied bzw. die Summe eines doppelten Wocheneinkaufs im Haus zu haben. Eine vierköpfige Familie braucht demnach mindestens 400 Euro in bar. Vom oberösterreichischen Zivilschutzverband werden rund 500 Euro in kleineren Scheinen empfohlen. Als Faustregel gilt: Du solltest genug Geld haben, um dir eine Woche lang Lebensmittel und Medikamente besorgen zu können.
Lass aber dein Bargeld nicht einfach so in der Wohnung herumliegen, such dir ein gutes Versteck. Wer einen Tresor besitzt, sollte diesen für seine Vorräte nutzen.
Dinge, die du tun kannst, statt Geld auszugeben
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Auf den Punkt gebracht
- Angesichts des Krieges zwischen Russland und der Ukraine raten Banken in den Niederlanden erstmals dazu, Bargeldreserven zu Hause zu halten, um auf mögliche Kriegsszenarien vorbereitet zu sein.
- Auch in Österreich und der Schweiz wird empfohlen, ausreichend Bargeld für den Notfall zu haben, wobei die Beträge je nach Land und Versicherung variieren.