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Bakterien-Explosion– harte Badeverbote an Italiens Stränd

Weil das Meer an einigen Stellen der Ostküste der Emilia Romagna zu stark mit Fäkal-Bakterien belastet ist, werden nun Badeverbote ausgesprochen.

Michael Rauhofer-Redl
An mehr als 30 Orten herrscht in Italien nun ein Badeverbot.
An mehr als 30 Orten herrscht in Italien nun ein Badeverbot.
zVg

Auf Grund einer ungewöhnlich hohen Belastung mit Fäkal-Bakterien mussten die Behörden in Italien die Reißleine ziehen und an zahlreichen Stränden Badeverbote verhängen. Unter den insgesamt rund 30 betroffenen Orten befindet sich auch der beliebte Badeort Rimini.

Der Maßnahme vorausgegangen war eine Untersuchung der regionalen Umweltagentur Arpae. Diese hat laut der Zeitung "La Repubblica" Werte der Escherichia-coli-Bakterien an verschiedenen Stellen geprüft. In 28 der 98 untersuchten Orten wurden die zulässigen Grenzwerte überschritten.

Unklar, woher Belastung kommt

Woher die enorm hohe Belastung kommt, ist allerdings ein Rätsel. Denn derart hohe Werte treten für gewöhnlich nur innerhalb von 24 Stunden nach starken Regenfällen auf. Wie die "Krone" berichtet, liegt das an den Überlaufrohren im Meer, die in einer solchen Situation geöffnet werden. Da Italien aber wie viele Länder zuletzt mit massiver Trockenheit zu kämpfen hatte, lässt sich die Belastung so nicht erklären.

Die betroffenen Orte reichen laut einem Zeitungsbericht von Goro über verschiedene Orte rund um Rimini bis nach Cattolica. Seitens von Arpae betont man, dass weitere Analysen von Proben aktuell noch im Gange seien. Durch diese solle der "Trend der Verschmutzungserscheinungen und die Rückkehr der bakteriologischen Parameter, die nicht den gesetzlichen Vorschriften entsprechen", überprüft werden können.

Escherichia coli ("Kolibakterium") – was es ist und was es bewirkt
Escherichia coli ist ein gramnegatives Bakterium, von dem es verschiedene Stämme gibt. Einige davon leben natürlicherweise im Darm gesunder Menschen. Andere E. coli-Stämme können dagegen Infektionen auslösen, etwa im Verdauungs- oder Harntrakt.
Laut Gesundheitsministerium beginne die Erkrankung in der Regel mit wässrigen Durchfällen, die im Verlauf der Erkrankung zunehmend wässrig-blutig werden. Begleitsymptome sind Übelkeit, zunehmende Bauchschmerzen, selten Fieber und Erbrechen. Säuglinge, Kleinkinder, alte Menschen und abwehrgeschwächte Personen erkranken erfahrungsgemäß häufiger schwer.

Rimini versteht Grenzwertüberschreitung nicht

In Rimini selbst versteht man die Aufregung indes nicht. Tests, die durch die Gemeinde selbst durchgeführt wurden, hätten keine erhöhten Werte gezeigt. Dabei seien die Tests von einer externen Firma analysiert worden. Die Proben, so heißt es, seien an denselben Orten und nur wenige Minuten – die Rede ist von rund einer halben Stunde – nach den Probenentnahmen der Arpae durchgeführt worden. Die Gemeinde teilt deswegen mit, dass die Gewässer Riminis – entgegen des Badeverbots – "perfekt zum Baden geeignet" seien.

Die Experten mutmaßen laut "Krone", dass eine "Kombination außergewöhnlicher Wetterbedingungen, die sich in Summe besonders stark auf die Zusammensetzung des Meerwassers ausgewirkt haben", für die außergewöhnlich hohe Bakterienbelastung verantwortlich sein könnten. Eine Rolle dürften demzufolge jedenfalls die über Wochen hinweg sehr hohen Wassertemperaturen und die damit einhergehende Trockenheit gespielt haben.

Das sind die betroffenen Ortschaften bzw. Strände

► Strand von Goro
► Bellaria (Rio Pircio)
► Torre Pedrera (Cavallaccio)
► Viserba (La Sortie, Spina-Sacramora)
► Rivabella (Turchetta)
► Rimini (Marecchia-Mündung, Ausa)
► Bellariva (Colonnella)
► Marebello (Marco-Polo-Institut)
► Miramare (Roncasso, Rio asse nord)
► Riccione (Marano-Mündung, Fogliano Marina, Kanalhafen, Burgo-Kolonie)
► Misano Adriatico (Rio Aberello, rio Agina)
► Cattolica (Ventena-Strom)
► Cervia (Pinarella)
► Bellaria (Mündung der Vena 2, Mündung des Uso, Pedrera grande)
► Torre Pedrera (Pedrera grande Sud)

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