"Dumping-Preise"

Bäcker-Branche auf 180 wegen privater Keks-Konkurrenz

Private Weihnachtskeks-Produzenten erhitzen das Gemüt der niederösterreichischen Bäcker. Sie orten illegalen Wildwuchs, der das Geschäft zerstört.

Newsdesk Heute
Bäcker-Branche auf 180 wegen privater Keks-Konkurrenz
Vanillekipferl gehören weiterhin zu den beliebtesten Weihnachtskeksen.
Getty Images (Symbolbild)

Die Lust auf Weihnachtsnaschereien der Österreicher ist ungebrochen, der Blick auf die eigenen Verkaufszahlen lässt bei den heimischen Bäckern aber einen bitteren Nachgeschmack zurück. Grund ist ein Wildwuchs an Hobby-Bäckern, die über die Sozialen Medien Kekse in großen Mengen und zu "Dumping-Preisen" unters Volk bringen.

"Die bieten 200 bis 300 Kilo an, um jeweils 30 Euro pro Kilo. Wenn das zehn bis 15 Hobbybäcker in der Umgebung anbieten, spürt man das schon", ärgert sich Christian Heiss, Innungsmeister der niederösterreichischen Bäcker, gegenüber dem ORF. Die Privaten sind dabei deutlich günstiger als Gewerbe, wo rund 50 Euro pro Kilo üblich sind.

Klar ist, privates Keksebacken und auch der Verkauf ist in kleinen Mengen (!) nicht illegal. Mit dem Gesetz in Konflikt geraten die Hersteller dann, wenn zum Beispiel Spezialgerät zum Einsatz kommt – damit wird dann der legale Bereich einer häuslichen Nebenbeschäftigung deutlich verlassen.

"Da sitzt man Stunden dafür"

"Es gibt manche, die machen 400 bis 500 Kilo. Die umgehen alle Hygienerichtlinien und gewerblichen Vorschriften", läuft der Branchen-Vertreter bei seiner Kritik heiß. Und: Die so über das Internet feilgebotenen Kekse kommen meist ohne die verpflichtende Kennzeichnung daher.

In seinem eigenen Betrieb in Altlengbach, Bezirk St. Pölten-Land, konzentriere sich aktuell eine Mitarbeiterin rein auf die Keksproduktion, sagt er: "In solchen Keksen sind sehr viele Produkte drinnen: Teige, Glassuren, Marmeladen. Man muss alle Inhaltstoffe auf dem Etikett angeben, da sitzt man Stunden dafür."

Wer Kekse im großen Stil ohne gewerberechtliche Genehmigung herstellt, muss aufpassen. Werden die verkauften Mengen zu groß, können Strafen von bis zu 3.600 Euro drohen.

Auf den Punkt gebracht

  • Die niederösterreichischen Bäcker sind verärgert über die zunehmende Konkurrenz durch private Weihnachtskeks-Produzenten, die ihre Produkte zu Dumping-Preisen über soziale Medien verkaufen.
  • Diese Hobby-Bäcker umgehen oft Hygienerichtlinien und gewerbliche Vorschriften, was zu einem bitteren Nachgeschmack bei den professionellen Bäckern führt, die um ihre Existenz fürchten.

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