"Vorfälle häufen sich"

Automatensprengung in Liesing: Auch KiGa beschädigt

Teenies sprengten einen Tschickautomaten in Liesing. Laut eines Anrainers häufen sich derartige Vorfälle seit der Eröffnung eines Jugendzentrums.

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Automatensprengung in Liesing: Auch KiGa beschädigt
Seit der Eröffnung eines Jugendzentrums in Liesing häufen sich laut den Anrainern Vorfälle von Vandalismus.
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Die Anrainer der Marte-Harell-Gasse im 23. Bezirk sind derzeit mehr als besorgt. Erst am Wochenende sprengten Jugendliche einen Zigarettenautomaten mit Böllern in die Luft (Heute berichtete). Laut Bewohnern würden sich Vorfälle wie diese seit November 2023 häufen. Damals entstand dort ein Jugendzentrum. 

"Die Angst geht herum bei uns in Alterlaa"

"Seit der Eröffnung im letzten Jahr kommt es bei uns immer wieder zu Vandalismus-Vorfällen. Bei dem Zigarettenautomaten vom Wochenende handelt es sich bereits um die dritte Sprengung. Und das alleine in diesem Jahr! Auch der Kindergarten gegenüber wurde dabei stark beschädigt!", ärgert sich eine Anrainerin.

Mehrmals hätte man sich bereits an das Jugendzentrum gewandt. Allerdings würde die Wienerin keine Verbesserung feststellen. Im Gegenteil. Die Vorfälle lassen nicht nach.

Laut der Dame brannten erst wenige Wochen zuvor mehrere Büsche in der Nähe des Jugendzentrums. Die Wienerin ist sich sicher, dass es sich hier um keinen Zufall handeln würde. Die Sorge ist groß: "Die Angst geht herum bei uns in Alterlaa."

Vorfälle seien dem Verein bekannt

Auf "Heute"-Anfrage äußerte sich der Verein Wiener Jugendzentren wie folgt zu der Situation in Liesing: "Wir wissen natürlich über die Problematiken und Vorfälle vor Ort Bescheid und haben vor kurzem erst auch eine Beschwerde einer Anrainerin selbst beantwortet. Es ist so, dass es das Jugendzentrum Alterlaa seit über 40 Jahren gibt und im November letzten Jahres von seinem bisherigen Standort im Kaufpark Alterlaa ins Stadtentwicklungsgebiet in die Rößlergasse 5 übersiedelt ist", so ein Sprecher.

Die beschriebenen Vorfälle seien dem Verein nicht unbekannt: "Sie tauchen – einmal weniger und manchmal öfter – auf. Langjährige Erfahrung zeigt jedenfalls, dass der Bedarf an Jugendarbeit gerade in Stadtentwicklungsgebieten, wie dem Bereich südlich des Wohnparks, groß ist und es wichtig ist, dass Jugendarbeit vor Ort ist."

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    In Wien-Liesing sprengten drei Jugendliche einen Zigarettenautomaten.
    In Wien-Liesing sprengten drei Jugendliche einen Zigarettenautomaten.
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    "Veränderung der Bevölkerung erhöhen Konfliktpotential"

    Das Team des Jugendzentrums Erlaa versuche auf seinem neuen Standort in Anbetracht der Problematiken zu reagieren und seinen Teil zur Verbesserung der vorgefundenen Situation beizutragen. Das Zentrum stehe außerdem im ständigen Austausch mit der örtlichen Polizei, dem Jugendtreff Wiener Flur sowie den Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe (MA 11), aber auch mit den Schulen der Jugendlichen.

    "Es ist nicht abschließend geklärt, wer genau die Verursacherinnen der Vorfälle sind. Diese beziehen sich nicht nur auf den Wohnbereich 'In der Wiesen', sondern auch auf weitere Wohnblöcke Richtung Siebenhirten. Der Bereich Erilaweg ist seit längerem bekannt. Die zusätzlichen Wohnbauten und die Veränderung der Bevölkerung erhöhen den Nutzungsdruck und damit auch das Konfliktpotential", möchte der Verein klarstellen.

    Jugendzentrum lädt Anrainer ein, vorbeizuschauen

    Längerfristig zeige Jugendarbeit laut dem Verein allerdings Wirkung, weil sie die Jugendlichen in der Aneignung neuer sozialer Räume begleite sowie auch bei Konflikten zwischen erwachsenen und jugendlichen Anrainern und Anrainerinnen moderierend unterstützt.

    "Im Jugendzentrum gibt es zahlreiche Angebote – von Bewegung, Sport und Kreativem über gemeinsames Kochen bis zur individuellen Beratung. Ein Ort, um abzuhängen, Freunde zu finden und sich Unterstützung holen zu können. Selbstverständlich setzen sich die ausgebildeten Jugendarbeiter und Jugendarbeiterinnen mit den Jugendlichen auch bei Konflikten und dem destruktiven Verhalten einzelner auseinander", so der Verein abschließend.  Zudem seien Nachbarn und Nachbarinnen herzlich eingeladen, sich das Jugendzentrum anzuschauen und die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen kennenzulernen.

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