Ukraine
Austro-Haubitze von Putin-Armee in Trümmer geschossen
Das neutrale Österreich schickt keine Waffen in die Ukraine, dennoch landete heimisches Kriegsgerät dort nun mitten im Krieg – und wurde zerstört.
In der Nähe der ostukrainischen Gemeinde Berestove in der Oblast Charkiw – rund 120 Kilometer westlich von der heftigst umkämpften Stadt Bachmut – soll Wladimir Putins Armee eine Haubitze vom Typ M-109 A5Ö zerstört haben. Diese stammt aus früheren Beständen des österreichischen Bundesheeres.
Das meldete der Twitter-Account "Ukraine Weapons Tracker" am Mittwoch und veröffentlichte dazu ein Video, das die Trümmer des Austro-Artilleriegeschützes zeigen soll. Verteidigungsexperte Franz-Stefan Gady teilte den Beitrag auf seinem persönlichen Profil.
30 Kilometer Reichweite
Die M-109 A5Ö sind die Austro-Version dieses Artilleriegeschützes aus US-amerikanischer Produktion. "Die Panzerhaubitze M-109 A5Ö ist das Waffensystem der Artillerie des Österreichischen Bundesheeres. Das Geschütz ist mit einem elektronischen Feuerleitsystem und einer Selbstfahrlafette mit modernsten Richt- und Beobachtungsmitteln ausgestattet", informiert das Bundesheer.
Das 28 Tonnen schwere Kriegsgerät schafft es demnach mit seinen 440 PS auf ein Höchsttempo von 56 Stundenkilometern. Sein Geschütz mit Kaliber 155 Millimeter soll bis zu 30 Kilometer Reichweite haben. Jede Panzerhaubitze soll über eine Trägheitsnavigations-, Orientierungs- und Richtanlage sowie halbautomatischen Lademechanismus verfügen. Fünf Mann sind als Besatzung vorgesehen.
Doch wie kam die österreichische Panzerhaubitze überhaupt in das Kriegsgebiet mitten in der Ukraine? Als neutraler Staat liefert Österreich keine Waffen, sondern nur Helme, Feuerwehrautos und andere Dinge, die für humanitäre Zwecke eingesetzt werden können.
Mit hohen Verlusten verkauft
Fakt ist, die M-109 A5Ö, wurde zusammen mit fünf weiteren im Sommer von Lettland an die Ukraine übergeben. Österreich hatte im Jahr 2017 35 Stück der Panzerhaubitzen samt Spezialfahrzeuge an das baltische Land verkauft. Für die Letten ein Schnäppchen, denn sie bekamen die Waffen um rund 6 Millionen Euro – ein Zehntel dessen, was das heimische Verteidigungsministerium dafür bezahlt hatte. Das berichtete der ORF damals.