Österreich

Aufregung um "All Gender"-Toiletten auf Uni

Eine Plakat-Aktion sollte einen Shitstorm gegen die Uni Innsbruck provozieren. Das Haus wehrt sich nun gegen eine falsche Unisex-Toiletten-Kampagne.

Sandra Kartik
Die Universität Innsbruck wehrt sich gegen eine Kampagne von Unbekannten, die dort falsche Schilder von Unisex-Toiletten aufhängen.
Die Universität Innsbruck wehrt sich gegen eine Kampagne von Unbekannten, die dort falsche Schilder von Unisex-Toiletten aufhängen.
Picturedesk, Twitter

Erst vergangene Woche wurde die Universität Innsbruck Opfer eines Hacker-Angriffs. Nun sorgt eine schmutzige Kampagne gegen das Haus erneut für Ungemach. Im Netz kursieren seit einigen Tagen Bilder von Schildern, die vermeintlich "All-Gender-WCs" ausweisen sollen. "Diese Toilette steht allen Menschen offen. Eine Damentoilette finden Sie ein Stockwerk höher", liest man auf diesen Fotos, wahlweise werden auch Herrentoiletten angeführt.

Auf Twitter nimmt sich die Tiroler Uni nun dem Fake an. "Wir dachten bisher nicht, dass wir 2023 noch darüber diskutieren würden, aber weil es zuletzt hier Thema war, folgt nun ein Thread zu Toiletten." Daraufhin wird aufgeklärt: "Diese Schilder sind fake und offenbar Teil einer Inszenierung, also keine Beschilderung durch die Uni."

Gender-Debatte entfacht

Am Mittwoch wurden die vermeintlichen Toiletten-Tafeln mit dem Slogan "There are only two genders" überklebt – "wohl als zweiter Teil einer Inszenierung", schreibt die Universität weiter. Tatsächlich gibt es vier Unisex-Toiletten für Studenten, alle anderen 150 bis 200 WCs seien für Männer oder Frauen klar gekennzeichnet.

"Es handelt sich also um eine abgestimmte Aktion Unbekannter, die Sticker und Schilder unterschiedlichen Inhalts bei unseren Toiletten anbringen, um eine absurde Diskussion anzuzetteln." Es sei sowohl selbstverständlich für die Uni Innsbruck, sich "zu Diversität und Gender-Gerechtigkeit zu bekennen", als auch niemanden zu zwingen, ein WC zu nutzen, das er oder sie nicht will.

"Die gesamte Diskussion ist viel Lärm um nichts – Unisex-WCs sind u.a. in Bahnen und Flugzegen doch auch völlig normal." In den sozialen Medien wird die Kampagne jedenfalls wie von den Initiatoren erhofft, stark diskutiert. Viele finden sie gelungen, andere regen sich über Unisex-Klos per se auf, weiteren ist das Thema gleichgültig.

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