Ukraine
Auf Chef gewartet – Russen bei Himars-Attacke getötet
Weil sie auf eine Ansprache ihres Kommandeurs warteten, wurde die größte russische Einheit zur Zielscheibe einer ukrainischen Himars-Rakete.
Am vergangenen Mittwoch konnte die Ukraine Russland große Verluste zufügen – das wahrscheinlich wegen eines groben Fehlers eines russischen Divisionskommandeurs. Das geht aus zahlreichen kremltreuen Telegram-Kanälen hervor, mehrere Medien berichteten im Anschluss übereinstimmend darüber.
Offenbar soll es in der Nähe der Stadt Kreminna (Region Luhansk, Ost-Ukraine) zu einem Raketenangriff durch eine Himars-Rakete gekommen sein. Dass diese für die Russen eine so verheerende Wirkung entfalten konnte, lag vor allem daran, dass sich die getroffene Einheit geschlossen über zwei Stunden an einem bestimmten Punkt befand.
Man muss kein Militärexperte sein, um zu erkennen, dass dies lebensgefährlich sein kann – und letzten Endes auch war. Die Zahl der Toten ist bislang nicht übermittelt, allerdings geht man von einer beträchtlichen Anzahl aus.
Forderungen nach Erschießung des Befehlshabers
Die Soldaten hatten zuvor wohl auf ihren Kommandeur gewartet, der eine Motivationsansprache halten sollte. Nun sind wohl unzählige Männer tot – und unter russischen Militärbloggern wird der Ruf nach drastischen Konsequenzen laut, im Kanal "Starschie Eddy" heißt es:
"Wenn es in der Mitte des zweiten Kriegsjahres Befehlshaber gibt, die Kolonnen nach vorne bringen und ihre Leute als großen Haufen antreten lassen und dann darauf warten, dass die feindliche Artillerie zuschlägt, dann sollten solche Befehlshaber (...) erschossen werden, ganz gleich, ob es sich um Oberste oder sogar um Generäle handelt."
Laut den russischen Militärbloggern sei der tschetschenische Generalmajor Suchrab Achmedow an dem geglückten Angriff der Ukrainer schuld – er ist Kommandeur der 20. russischen Armee. Er war bereits im Vorfeld in Misskredit geraten, als es bei einer von ihm befehligten Marinebrigade ebenfalls zu hohen Verlusten kam.
Von ukrainischer Seite gab es bisher keine Bestätigung für den Angriff.