Auch Experte erteilt Section Control auf S4 Abfuhr

Nach zahlreichen tödlichen Unfällen wird die Mattersburger Schnellstraße S4 – die Verbindung zwischen Wiener Neustadt und der burgenländischen Stadt – entschärft. Baubeginn war schon, vorerst wird eine provisorische Mittel-Trennung errichtet, um die Unfallgefahr bereits jetzt, insbesondere für Frontal-Crashs, zu reduzieren.

Gutachten für ASFINAG

Ebenfalls im ursprünglichen Plan von Ministerin Leonore Gewessler enthalten: Eine Section Control sowie die Reduktion des Tempolimits von 100 auf 80 km/h. Die FPÖ NÖ um Udo Landbauer hält bekanntlich nichts davon. Eine Section Control sei nichts weiter als eine Abzocke, ärgerten sich die Freiheitlichen bereits vor wenigen Tagen.

Rückendeckung bekommt Landbauer jetzt von einem Gutachten eines Sachverständigen, den die ASFINAG zum Thema beauftragt hat. Er kommt in seiner Expertise zum Schluss, dass eine Section Control sowie ein niedrigeres Tempolimit keinen Nutzen hätten. Zum Einen, weil die einstreifige Verkehrsführung ohnehin automatisch zu einer Senkung der Geschwindigkeit führen würde, zum Anderen, weil eine Section Control erfahrungsgemäß in der Praxis keine Auswirkungen auf das Tempo habe.

Laut ASFINAG wolle man sich an das Gutachten auch halten, eine Section Control sei somit vom Tisch. Wie der "Kurier" berichtet, sollen anstatt dessen fünf Radarboxen installiert werden, eine in NÖ, vier im Burgenland. So will man Lenker vom Rasen abhalten.

Verzögerung Schuld von Gewessler

"Ich war von Beginn an gegen die von der Ministerin geplante Abzocke der Autofahrer. Das nun vorliegende Gutachten bestätigt, dass eine Section-Control auf der Mattersburger Schnellstraße S4 aus verkehrssicherheitstechnischer Sicht sogar kontraproduktiv wäre. Ich fordere die Klimaministerin auf, die geplante Autofahrer-Schikane einzustellen und am Boden der Realität anzukommen", so Landbauer.

Er gibt Gewessler die Schuld an der Verzögerung des Sicherheitsausbaus auf der S4, sie sei "ihrem ideologisch motivierten Straßenbaustopp und Generalangriff auf sämtliche Sicherheitsausbauten und Straßenbauprojekte zu verdanken".