Neue Studie alarmiert

"Atemluft belastet" – Warnung vor unsichtbarer Gefahr

Die Warnung ist eindringlich: In der Luft lauert eine unsichtbare Gefahr. Laut Experten belasten außerdem verbotene Gifte die Umwelt und die Menschen.

Oberösterreich Heute
"Atemluft belastet" – Warnung vor unsichtbarer Gefahr
In Enns-Kristein (Bez. Linz-Land) wurden 24 Pestizide in der Luft festgestellt.
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Eine Untersuchung ließ vor kurzem aufhorchen: In zwei von fünf österreichischen Mineralwassern wurde die Chemikalie Trifluoracetat (TFA) nachgewiesen.

Laut Global 2000 stammen die Verunreinigungen hauptsächlich vom Einsatz gewisser Pflanzenschutzmittel (Pestizide) in der Landwirtschaft. Deren Abfallprodukt TFA gelangte demnach in vermeintlich gut geschützte Wasserquellen.

Tiere und Pflanzen in landwirtschaftlich genutzten Gebieten sind häufig direkt chemischen Substanzen ausgesetzt. Das könne "schwerwiegende Schäden" für die Umwelt nach sich ziehen, so OÖ-Umweltlandesrat Stefan Kaineder (Grüne).

Das Umweltbundesamt hat das Anfang 2023 zum Anlass für ein umfassendes Monitoring mit den Bundesländern Oberösterreich, Salzburg und Steiermark genommen: Pestizid-Einträge in die Umgebungsluft wurden untersucht. Jetzt liegt der Endbericht der Studie vor.

An mehreren Standorten in Österreich wurden Luftproben entnommen und auf Rückstände analysiert. Insgesamt 47 verschiedene Wirkstoffe wurden in der Umgebungsluft nachgewiesen – darunter auch einmal in Oberösterreich: in Enns-Kristein (Bez. Linz-Land) entlang der Westautobahn. Hier wurden 24 Pestizide in der Luft festgestellt.

Erhöhte Rückstände im Wasser

Die Chemikalien würden nicht nur Insekten und Vögel belasten, erklärt Kaineder, sondern auch zu erhöhten Rückständen im Wasser führen. Die Ergebnisse der neuen Studie hätten auch Belastung der Atemluft mit Pestiziden ergeben. Gesundheitsexperten gehen davon aus, dass die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen dadurch beeinträchtigt werden können", warnt der Landesrat.

Ebenfalls erschreckend ist der Nachweis von in der EU bereits verbotenen Wirkstoffen. In den Proben wurden unter anderem die Substanzen Chloridazon und DNOC entdeckt. Letztere wurde in den 1990er Jahren wegen seiner hohen Giftigkeit für Mensch und Umwelt verboten. Insgesamt zehn der 47 in Enns-Kristein festgestellten Stoffe sind nicht mehr zugelassen.

"Besonders kritisch ist der Nachweis von bereits verbotenen Pestiziden. Wir müssen klären, wie diese Stoffe weiterhin in die Umgebungsluft gelangen, und konsequent Maßnahmen setzen, um dies zu unterbinden", so der grüne Politiker. Hier sei auch die chemische Industrie in der Verantwortung, dass Stoffe, die erzeugt werden, keine schädlichen Auswirkungen haben.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Eine neue Studie warnt vor der unsichtbaren Gefahr durch Pestizide in der Atemluft und im Wasser in Österreich.
    • Besonders alarmierend ist der Nachweis von verbotenen Chemikalien wie Trifluoracetat (TFA) und anderen Pestiziden in Mineralwasser und der Umgebungsluft, was schwerwiegende Auswirkungen auf die Umwelt und die Gesundheit der Menschen haben kann.
    red
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