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Astronautin fotografiert "Turm des Sauron" aus dem All

Man muss schon genau hinschauen, um zu sehen, was ESA-Astronautin Samantha Cristoforetti so begeistert, dass sie einen Tweet absetzt. Doch wenn man es erkennt, ist es beeindruckend.

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    Unsere Erde sehen wir selten von oben. Deshalb hat Samantha Cristoforetti, Astronautin der Europäischen Weltraumagentur ESA, ihre Entdeckung extra markiert.
    Unsere Erde sehen wir selten von oben. Deshalb hat Samantha Cristoforetti, Astronautin der Europäischen Weltraumagentur ESA, ihre Entdeckung extra markiert.

    Dank Fotogrüssen von Astronauten wie Alexander Gerst wissen auch wir auf dem Boden Gebliebenen, wie die Erde vom All aussieht. Wirklich geübt darin, zu erkennen, was wir da sehen, sind wir aber noch nicht.

    Ganz anders ESA-Astronautin Samantha Cristoforetti, die derzeit im Rahmen der Minerva-Mission auf der Internationalen Raumstation ISS weilt (siehe Box). In einem aktuellen Tweet macht sie auf einen winzig kleinen, aber außergewöhnlichen hellen Punkt in der Wüste Negev in Israel aufmerksam. "Beeindruckender Anblick", twittert sie. Dank einer Markierung können ihn auch ungeübte Augen erkennen.

    Wer ist Samantha Cristoforetti?
    Die ehemalige Kampfpilotin der italienischen Luftwaffe wechselte im September 2009 zur Europäischen Weltraumagentur ESA. Im November 2014 startete sie im Rahmen der Minerva-Mission als erste Italienerin ins All. Sie ist die erste Europäerin, die einen Außenbordeinsatz absolvierte, und hielt mit rund 200 Tagen im All zwei Jahre den Rekord für den längsten ununterbrochenen Raumflug einer Frau. Gebrochen wurde dieser im Juni 2017 von der Amerikanerin Peggy Whitson, die erst nach 534 Tagen auf die Erde zurückkehrte. Aktuell ist Cristoforetti im Rahmen der Minerva-Mission erneut auf der ISS. Diese startete im April 2022. Um Mädchen dazu zu motivieren, ihr nachzueifern und eine Astronautinnenlaufbahn einzuschlagen, hat der Spielzeughersteller Mattel eine Barbie-Puppe auf den Markt gebracht, die Cristoforetti nachempfunden ist.

    Samantha Cristoforetti
    Samantha Cristoforetti

    Es ist ein Kraftwerk, das strahlt

    Cristoforetti freut sich nicht nur über den leuchtenden Fleck, der sogar bei Tageslicht aus rund 400 Kilometern Entfernung zu sehen ist. Sie verrät auch, dass es sich dabei um "von Menschenhand geschaffene Lichter" handelt: das größte Solarkraftwerk Israels. "Mit einem der höchsten Solarstromtürme der Welt."

    Der rund 250 Meter hohe Turm ist das Herzstück des Kraftwerks Aschalim, das im Jahr 2019 in der Nähe des gleichnamigen Kibbuzes Ashalim in Betrieb genommen wurde. Auf seiner Spitze bündeln Zehntausende schwenkbare Spiegel das Sonnenlicht und erhitzen darin einen Boiler. Dessen Wasserdampf wiederum treibt eine Turbine an, die ihrerseits Strom erzeugt. So kann das Kraftwerk bis zu 18 Stunden am Tag Strom produzieren. Das gilt als deutlicher Vorteil gegenüber Fotovoltaik-Anlagen, die nur dann Strom erzeugen können, wenn die Sonne scheint. Zudem kann im Bedarfsfall auch Gas als Energiequelle herangezogen werden. Insgesamt besteht die Aschalim-Anlage aus drei Arealen.

    Aufgrund seiner weithin strahlenden Spitze wird der Turm von vielen Israelis, Medien und Twitter-Nutzern auch als "Auge Saurons" (bekannt aus dem Film-Epos "Herr der Ringe") oder als "Turm des Sauron" bezeichnet.