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Assassin's Creed Chronicles: China im Test
Mit Assassin's Creed Chronicles: China startete Ubisoft seine Trilogie, die Gamer in weiterer Folge nach Indien und Russland verschlagen wird.
Ein AC-Titel als 2,5D-"Sidescroller"? Ob das funktionieren kann, war bereits vor dem Release Inhalt von heißen Diskussionen. Wir haben uns selbst ein Bild davon gemacht und uns die Assassinen-Kutte übergeworfen. Gleich vorweg: Die Chronicles-Reihe spielt sich extrem anders, als es bei den klassischen Assassin's-Creed-Titeln der Fall ist.
Während diese für ihre offenen Welten und die Möglichkeit, entweder zu meucheln oder zu schleichen, bekannt sind, ist in Chronicles begrenzte Bewegungsfreiheit und der Fokus auf Tarnen und Verstecken angesagt. Nach letzterem Prinzip ist Chronicles damit der eigentliche Vertreter eines Stealth-Spiels.
Aber zuerst zur Story
Die Geschehnisse von China setzen nach dem Film Assassin's Creed: Embers an und spielen im Jahr 1526 im titelgebenden China. Die weibliche Protagonistin Shao Jun hat ihr Training beim legendären italienischen Assassinen Ezio Auditore da Firenze abgeschlossen und sucht nun Rache an der Templergruppierung der "Acht Tiger", die die chinesische Bruderschaft ausgelöscht hat. Einer nach dem anderen soll so zur Strecke gebracht werden.
Puzzle, das nicht ganz richtig passt
Einerseits bringt China alle Elemente mit die ein echter Assassinen-Titel braucht, andererseits passen die einzelnen Stücke zwar zusammen, ecken aber doch an. Die Story, so spannend sie im ersten Moment klingt, bleibt im Verlauf des Titels eher flach und lässt gegen Ende sogar die Spannung abnehmen. Auch die Vertonung der Stimmen wirkt eher gelangweilt. Dazu ein Hinweis: Beides verbessert sich, wie getestet, in den Nachfolgetiteln.
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Das Leveldesign besteht aus liebevoll gezeichneten China-Eindrücken, die oft auch eine Bewegung in die Tiefe möglich machen - freies Bewegen steht allerdings nicht am Plan. Generell wirken die Levels trotz der beeindruckenden Bemühungen trist, was an den dunklen Farben liegt. Diese funktionieren im Letzt-Titel Russia super, in China geht das Konzept aber nicht ganz auf.
Trotzdem starkes Gameplay
Das Gameplay selbst ist der stärkste Punkt von Assassin's Creed Chronicles: China. Das Schleichkonzept geht trotz der begrenzten Bewegungsfreiheit gut auf. Wege in die 2,5D-Leveltiefe sorgen für verschiedene Lösungsmöglichkeiten von Abschnitten und machen richtig Spaß. Der Schwierigkeitsgrad selbst ist moderat - Anfänger brauchen Übung, Profis werden trotzdem zwischendurch gefordert. Richtig schwer wird es in gelegentlich vorkommenden Fluchtphasen, wo flüssige und punktgenaue Steuerung wichtig ist.
Quelle: YouTube
An was es China hapert, ist dagegen die meist durchschaubare Vorgehensweise bei Gegner. Zwar hat man als Assassine jede Menge Tools und Schleich- oder Kampfwege zur Verfügung, jene die aber in einer gewissen Situation benutzt werden sollen, werden dem Spieler aber förmlich auf die Nase gebunden. Das, gepaart mit einer teilweise stupiden Gegner-Mechanik, lässt einem als Meisterassassine irgendwie ratlos zurück.
Fazit und Ausblick
Die Kritik mag zwar hart klingen, aber Assassin's Creed Chronicles: China ist bei weitem kein schlechtes Spiel, im Gegenteil liegt es im oberen Mittelfeld. Für Enttäuschung sorgen nämlich nicht grobe Schnitzer oder langweilige Passagen, sondern vielmehr, dass die tollen Spielelemente sich nicht ?wirklich in ein großes Ganzes einfügen wollen - warum auch immer. So sorgt es zwar für Spielspaß, bleibt dabei aber Assassinen-untypisch unaufgeregt.
Gute Nachrichten haben wir für die Fans der Reihe, die sich an das Game wagen, denn wir haben die gesamte Chronicles-Trilogie getestet. China ist nämlich im Vergleich mit den Nachfolgern der schwächste Titel der Reihe. Während sich in India vor allem bei Grafik und Story viel tun wird, wird in Russia extrem stark am Gameplay geschraubt. Beides wirkt sich positiv aus, wenn man die Trilogie als Gesamtpaket betrachtet.