Wien
"Arschknappes" Kopf-an-Kopf-Rennen um Platz 2 in Wien
Amtsinhaber VdB legte in Wien einen Start-Ziel-Sieg hin. Im Rennen um Platz zwei liegt Rosenkranz hauchdünn vorne. Nun kommt es auf die Wahlkarten an!
Mit 62,88 Prozent der Stimmen ist Amtsinhaber Alexander Van der Bellen der Sieg ihn Wien nicht mehr zu nehmen. Der ehemalige Grünen-Chef spaziert locker zur zweiten Amtszeit. Mit mehr als 50 Prozent Vorsprung auf seine Verfolger deklassiert der aktuelle Bundespräsident die Mitbewerber glasklar.
Pogo – oder Volkstanz?
Heiß umfehdet ist in der Bundeshauptstadt aber der zweite Platz. Ohne Wahlkarten kommt der FPÖ-Kandidat Walter Rosenkranz in Wien auf 11,76 Prozent der abgegebenen Stimmen. Er liegt damit nur 0,91 Prozent vor Dominik "Marco Pogo" Wlazny, der sich am Sonntag 10,85 Prozent der Stimmen holte.
So stimmte Wlaznys Heimatbezirk
Bitter für Wlazny: In seinem Heimatbezirk Simmering, in der er auch Bezirksrat ist, kam der studierte Mediziner und praktizierende Rock'n'Roller auf 14,18 Prozent der Stimmen und liegt damit ganz klar nur auf Platz drei hinter Walter Rosenkranz. Der kam ohne Wahlkarten auf 18,23 Prozent und liegt damit um über 4 Prozent vor Wlazny.
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Generell liegt Rosenkranz in den traditionell FPÖ-freundlichen Flächenbezirken eindeutig vor dem Bier-Partei-Chef. Dieser konnte dafür in den grün-affinen Innenstadt-Bezirken wie Neubau und Co. klar punkten. Dabei gingen Wlaznys Stimmgewinne eindeutig auf Kosten des Amtsinhabers Alexander Van der Bellen.
Mischt Wlazny Wien 2025 auf?
Egal, ob Dominik Wlazny mit Hilfe der Wahlkarten noch auf Platz zwei kommt, oder nicht: Das gute Abschneiden des Quereinsteigers bei der Bundespräsidentenwahl wird vor allem von SPÖ und Grünen mit Argusaugen beobachtet. Denn sollte sich der Mediziner und Musiker zu einem Antreten bei der Gemeinderatswahl 2025 entschließen, müssen diese beiden Parteien wohl um die eine oder andere Stimme bangen…
Platz vier klar an Wallentin
Ex-"Krone"-Kolumnist und Anwalt Tassilo Wallentin kam wienweit auf 7,22 Prozent und holte sich damit klar den vierten Platz. Mit Respektabstand folgt dann Ex-BZÖ-Mann Gerald Grosz (4,41 Prozent) vor MFG-Chef Michael Brunner (1,87 Prozent) und Schuhproduzent Heinrich Staudinger (1,02 Prozent).
Wahlbeteiligung nur bei 44,97 Prozent
Großer Verlierer der Wahl war einmal mehr die Demokratie selbst: Von den 1.137.135 in Wien wahlberechtigten Menschen, machten bei der heurigen Bundespräsidentenwahl nur 511.391 ihr Kreuzerl. Damit lag die Wahlbeteiligung bei schwachen 44,97 Prozent. Von den abgegebenen Stimmen waren 504.268 (98,61 Prozent) gültig. 7.123 Stimmen (1,39 Prozent) waren ungültig.